Cabozantinib

Cabozantinib (Handelsname Cabometyx©) ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI). Substanzen dieser Wirkstoffgruppe blockieren die Aktivität von Enzymen, den sogenannten Tyrosinkinasen, die unter anderem eine Rolle bei der Zellteilung und der Entwicklung neuer Blutgefäße spielen. TKI unterbinden also nicht nur das Tumorwachstum, sondern verhindern auch, dass sich der Krebs über die neuen Blutgefäße weiter im Körper ausbreitet.

Cabozantinib wird für die Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt:

Fortgeschrittener Nierenkrebs:

  • Cabozantinib ist als Monotherapie für die Erstbehandlung von Patient*innen zugelassen, die ein mittleres oder hohes Risiko haben, dass der Tumor weiter wächst. In einer Studie dauerte es unter einer Cabozantinib-Therapie 8,6 Monate bis zum Fortschreiten der Erkrankung, während dies in der Vergleichsgruppe mit dem älteren TKI Sunitinib schon nach 5,3 Monaten der Fall war.
  • In Kombination mit dem immuntherapeutischen Wirkstoff Nivolumab wird Cabozantinib ebenfalls für die Erstbehandlung eingesetzt. Bei Patient*innen, die mit dieser Kombination behandelt wurden, schritt die Erkrankung in der Zulassungsstudie 16,6 Monate nicht fort. In der Vergleichsgruppe mit Sunitinib war dieser Zeitraum mit 8,3 Monaten deutlich kürzer.
  • Cabozantinib wird nach vorangegangener Therapie mit Medikamenten, die sich gegen den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) richten, als Folgebehandlung eingesetzt. Das Fortschreiten der Erkrankung konnte mit Cabozantinib im Vergleich mit dem älteren TKI Everolimus um 3,6 Monate hinausgeschoben werden.

 

Leberkrebs: Cabozantinib ist als Monotherapie für die Behandlung von Patient*innen zugelassen, die zuvor mit dem TKI Sorafenib behandelt wurden. Der wichtigsten Studie zufolge überlebten Patient*innen mit Cabozantinib-Behandlung 10,2 Monate, jedoch nur 8 Monate, wenn ein Scheinmedikament (Placebo) gegeben wurde.

Schilddrüsenkrebs: Cabozantinib ist als Monotherapie für die Behandlung von Patient*innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem differenziertem Schilddrüsenkarzinom zugelassen, die nicht mehr auf eine Radiojod-Behandlung ansprechen oder dafür nicht in Frage kommen und bei denen während oder nach einer vorherigen systemischen Therapie die Erkrankung weiter fortgeschritten ist. Eine Ausbreitung des Krebses konnte mit Cabozantinib 11 Monate, mit Placebo dagegen nur 1,9 Monate aufgehalten werden.

Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei der Behandlung mit Cabozantinib auftreten können, sind: Durchfall, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Hand-Fuß-Syndrom, Bluthochdruck, Erbrechen, Gewichtsverlust, und Verstopfung. Bei sehr starken Nebenwirkung wird empfohlen, zunächst die Dosis zu verringern. Cabozantinib soll nur so lange eingenommen werden, wie die Patient*innen davon profitieren und die Nebenwirkungen tolerierbar sind.

(as)

Letzte inhaltliche Aktualisierung am: 11.05.2023

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Zuletzt aufgerufen am: 15.04.2024 23:20