Zweifachtherapie bei fortgeschrittenem malignem Melanom
Nachricht vom 22.08.2023
Bei der zielgerichteten Therapie lohnt es sich, zwei Angriffspunkte anzusteuern.
Bei fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs, dem malignen Melanom, bei dem eine BRAFV600-Mutation nachgewiesen wird, sind die Überlebensaussichten besser, wenn eine BRAF-Hemmertherapie in Kombination mit einem MEK-Hemmer durchgeführt wird. Das bestätigen die Ergebnisse der COLUMBUS-Studie, die in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.
Die Forscher wollten nachweisen, ob der MEK-Hemmer tatsächlich einen eigenen Beitrag zur Therapie leisten kann, wenn er der BRAF-Hemmertherapie hinzugefügt wird. Deshalb erhielt ein Teil der Patienten, die an der Studie teilnahmen, zusätzlich zur Behandlung mit dem BRAF-Hemmer einen MEK-Hemmer, die übrigen Patienten wurden nur mit dem BRAF-Hemmer behandelt. Bei allen Teilnehmern war eine BRAFV600-Mutation nachgewiesen worden, zudem befand sich das Melanom bei allen schon in einem fortgeschrittenen Stadium.
Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, war in der Gruppe mit der Kombinationstherapie länger. Der zusätzliche Beitrag des MEK-Hemmers zeigte sich auch in einem besseren objektiven Ansprechen auf die Behandlung. Darüber hinaus erwies sich die Kombination aus BRAF- und MEK-Hemmer als besser verträglich.
Damit, so die Interpretation, habe sich bei Patienten mit fortgeschrittenem BRAFV600-mutiertem malignem Melanom ein zusätzlicher Effekt des MEK-Hemmers zur Therapie mit dem BRAF-Hemmer gezeigt.
Quelle:
Ascierto PA et al. Contribution of MEK Inhibition to BRAF/MEK Inhibitor Combination Treatment of BRAF-Mutant Melanoma: Part 2 of the Randomized, Open-Label, Phase III COLUMBUS Trial. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 28. Juli 2023, DOI https://doi.org/10.1200/JCO.22.02322
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