Zwei Immuntherapien bei fortgeschrittenem malignem Melanom wirksamer als eine

Nachricht vom 06.01.2025

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Die Kombination zweier Immuncheckpointhemmer bringt offenbar längerfristige Überlebensvorteile.

Wenn schwarzer Hautkrebs, ein malignes Melanom, bereits so weit fortgeschritten ist, dass er nicht mehr operiert werden kann, lohnt es sich unter bestimmten Umständen, eine kombinierte Immuntherapie gegen zwei Immuncheckpoints, PD1 und LAG3, durchzuführen. Wie neue Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology bestätigten, sind dadurch längerfristig Überlebensvorteile zu erwarten.

An der Studie beteiligten sich Personen ab zwölf Jahren, bei denen ein nicht operables malignes Melanom im Stadium III oder IV mit bestimmten feingeweblichen Merkmalen diagnostiziert worden war. Sie erhielten eine Immuntherapie mit einem bestimmten PD1 Blocker – entweder allein oder in einer fixen Kombination mit einem LAG3-Blocker, einmal alle vier Wochen. Bei LAG3 handelt es sich um das sogenannte Lymphozyten-Aktivationsgen 3 aus der Familie der Immunglobuline, das verschiedene Effekte auf die T-Zellfunktion ausübt.

Schon die ersten Ergebnisse der Phase 3-Studie hatten darauf hin gedeutet, dass sich die Überlebenszeiten durch die kombinierte Therapie mit zwei Immuncheckpointhemmern verbessern lassen. Nun erfolgte nach gut dreijähriger Beobachtungszeit erneut eine Datenauswertung. Wiederum fielen das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, und das Gesamtüberleben in der Gruppe mit Kombinationstherapie besser aus.

In einer nächsten Analyse wurde untersucht, wie sich das Überleben ohne Krankheitsfortschreiten gestaltete, nachdem weitere Therapien notwendig geworden waren. Auch hier fiel das Ergebnis zugunsten der Kombinationstherapie mit PD1- und LAG3-Blocker aus. Keinesfalls wirkte es sich negativ aus, wenn das Melanom unter der PD1-LAG3-Blockertherapie weiter vorangeschritten war, andere systemische Therapien konnten in diesem Falle trotzdem eine gute und anhaltende Wirksamkeit entfalten.

Damit bestätigte sich in den jetzigen Daten nach drei Jahren Beobachtungszeit ein anhaltender Wirksamkeitsvorteil der Kombinationstherapie mit dem PD1-Blocker und dem LAG3-Hemmer im Vergleich zur alleinigen Therapie mit dem PD1-Blocker bei nicht-operablem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem malignem Melanom, so die Zusammenfassung im Studienbericht. Dies galt für die meisten untersuchten Untergruppen mit jeweils speziellen Merkmalen, auch unabhängig davon, ob die Tumoren viel oder wenig PD-L1 bildeten.

 

Quelle:

Tawbi HA et al. Three-Year Overall Survival With Nivolumab Plus Relatlimab in Advanced Melanoma From RELATIVITY-047. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 13. Dezember 2024, DOI https://doi.org/10.1200/JCO.24.01124

 

(KvK)

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