Wenn Nasenrachenkrebs auf die Chemotherapie nicht anspricht
Nachricht vom 23.1.2025
Bei fortgeschrittenen Tumoren lohnt es sich womöglich, eine Immuntherapie mit einem VEGF-Hemmer zu verbinden.
Bei fortgeschrittenem Nasenrachenkrebs (Nasopharynxkarzinom), der auf eine platinbasierte Chemotherapie nicht richtig anspricht und weiter voranschreitet bzw. wiederkehrt oder sich schon mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hat, kann eine Kombinationstherapie mit einem Immuncheckpoint-PD1-Blocker und einem Angiogenese-/VEGF-Hemmer die Überlebensaussichten offenbar verbessern. Das geht aus Ergebnissen einer Studie aus Singapur hervor, die in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurde.
An der Studie beteiligten sich Frauen und Männer ab 21 Jahren, die an Nasenrachenkrebs erkrankt waren. Der Krebs war bereits fortgeschritten, bei einigen war er nach einer platinbasierten Chemotherapie weiter vorangeschritten oder wiedergekehrt. Die Patientinnen und Patienten erhielten eine Immuntherapie mit einem bestimmten PD1-Blocker, der sich in dieser Therapiesituation bereits bewährt hat. Zusätzlich erhielt ein Teil der Personen einen Angiogenesehemmer, dessen Wirkung über die Hemmung des Blutgefäß-Wachstumsfaktors VEGF zustandekommt. Eine ausreichende Blutversorgung des Tumors wird durch diese Hemmung verhindert. Zum anderen ist bekannt, dass VEGF von bösartigen Tumoren des Nasenrachens oft im Übermaß ausgebildet wird und die körpereigene Immunantwort auf den Krebs unterdrückt.
Tatsächlich erhöhte sich durch die zusätzliche Gabe des Angiogenese-/VEGF-Hemmers die Ansprechrate auf die Immuntherapie deutlich. Dies ist eine gute Voraussetzung dafür, dass womöglich eine länger anhaltende Wirkung der Immuncheckpointblockade erreicht werden kann, sodass sich das weitere Voranschreiten der Tumorerkrankung verzögert.
Wie zu erwarten stieg die Nebenwirkungsrate unter der kombinierten Therapie gegenüber der alleinigen Immuntherapie an, jedoch waren die Nebenwirkungen in der Regel gut beherrschbar. Deshalb könne der therapeutische Ansatz, einen Immuncheckpoint-PD1-Blocker mit einem Angiogenese-/VEGF-Hemmer zu kombinieren, bei Personen mit fortgeschrittenem Nasenrachenkrebs weiter verfolgt werden, so die Einschätzung im Studienbericht.
Quelle:
Chong W-Q et al. Pembrolizumab with or without bevacizumab in platinum-resistant recurrent or metastatic nasopharyngeal carcinoma: a randomised, open-label, phase 2 trial. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 15. Januar 2025, DOI: 10.1016/S1470-2045(24)00677-6
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