Wenn metastasierter Prostatakrebs auf antihormonelle Behandlung nicht anspricht

Nachricht vom 26.6.2025

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Eine neue Kombinationstherapie kann das Voranschreiten der Krankheit länger aufhalten.

Wenn Prostatakrebs auf eine antihormonelle Therapie nicht oder nicht mehr anspricht und sich bereits mit Metastasen in Organe außerhalb des Beckens ausgebreitet hat, gibt es nur noch wenige Behandlungsmöglichkeiten. Womöglich kann in dieser Situation eine neue Kombinationstherapie mit einem bestimmten Tyrosinkinasehemmer und einem Immuncheckpoint-PD-L1-Blocker die Überlebensaussichten verbessern und den Krankheitsverlauf zumindest verzögern. Darauf lassen die Ergebnisse einer Phase 3-Studie schließen, die in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden.

Für die Studie wurden in 24 Ländern insgesamt 575 Männer ab 18 Jahren gewonnen, die an metastasiertem Prostatakrebs erkrankt waren. Bei allen hatten sich bereits Metastasen in Lymphknoten oder Organen außerhalb des Beckens gebildet, die Krankheit war zudem während einer antihormonellen Therapie mit einem sogenannten Androgenrezeptorsignalweghemmer weiter vorangeschritten. Nun erhielten sie eine Kombinationstherapie mit einem bestimmten Tyrosinkinasehemmer und einem Immuncheckpoint-PD-L1-Blocker, oder der Androgenrezeptorsignalweghemmer wurde getauscht. Der eingesetzte Tyrosinkinasehemmer hemmt verschiedene Rezeptortyrosinkinasen, unter anderem blockiert er die Blutversorgung des Tumorgewebes.

Nach der Beobachtungszeit von rund einem Jahr war das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, in der Tyrosinkinasehemmer/PD-L1-Blockergruppe signifikant länger ausgefallen als in der Androgenrezeptorsignalweghemmergruppe. Das Gesamtüberleben, das nach einer Beobachtungszeit von rund zwei Jahren ausgewertet wurde, unterschied sich zwischen den beiden Behandlungsgruppen nicht. Allerdings war die Kombinationstherapie aus Tyrosinkinasehemmer und PD-L1-Blocker mit einer erhöhten Rate an Nebenwirkungen, auch an schweren Nebenwirkungen verbunden.

Dennoch zieht die Studiengruppe ein positives Fazit: Die Kombination aus dem Tyrosinkinasehemmer und dem Anti-PD-L1-Antikörper könne aus ihrer Sicht eine sinnvolle Behandlungsoption für vorbehandelte Patienten mit metastasiertem, auf antihormonelle Therapie nicht ansprechendem Prostatakrebs sein.

 

Quelle:

Agarwal N et al. Cabozantinib plus atezolizumab in metastatic prostate cancer (CONTACT-02): final analyses from a phase 3, open-label, randomised trial. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 13. Juni 2025, DOI: 10.1016/S1470-2045(25)00209-8 

 

(KvK)

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