Wenn Mantelzellymphome wiederkehren und voranschreiten

Nachricht vom 3.5.2025

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Eine neue Kombinationstherapie kann die Aussichten offenbar auch nach vielen Vorbehandlungen noch verbessern.

Schreiten Mantelzellymphome trotz mehrerer Therapien immer weiter voran, wird es immer schwieriger, noch neue Behandlungsoptionen zu finden. Eine Möglichkeit könnte es offenbar sein, mit einer Kombination aus Brutontyrosinkinasehemmer und Bcl-2-Hemmer zu behandeln. Darauf lassen die Ergebnisse einer Phase 3-Studie schließen, die in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden.

Die Wirksamkeit von Brutontyrosinkinasehemmern konnte bei fortgeschrittenen Mantelzellymphomen in der Vergangenheit nachgewiesen werden. Jedoch kehren die Tumoren, nachdem sie oft für längere Zeit verschwunden sind, in vielen Fällen wieder zurück, weshalb eine noch aggressivere Therapie sinnvoll erscheint. In die aktuelle Studie wurden Frauen und Männer ab 18 Jahren aufgenommen, bei denen ein Mantelzellymphom wiedergekehrt oder weiter vorangeschritten war. Mindestens eine Therapie hatten die Personen bereits hinter sich, manche von ihnen auch schon fünf. Nun erhielten sie einen bestimmten Brutontyrosinkinasehemmer in Kombination mit entweder einem Bcl-2-Hemmer oder einem Scheinmedikament (Placebo). Diese Behandlung wurde zwei Jahre lang durchgeführt, anschließend erhielten die Erkrankten weiterhin den Tyrosinkinasehemmer allein – so lange, bis die Krankheit weiter voranschritt oder zu starke Nebenwirkungen auftraten.

Nach einer Beobachtungszeit von gut vier Jahren lebten in der Brutontyrosinkinase-/Bcl-2-Hemmergruppe mehr Personen noch ohne, dass die Krankheit weiter vorangeschritten wäre, als in der Gruppe, die den Brutontyrosinkinasehemmer und Placebo erhalten hatte. Alle verschiedenen Personengruppen, die jeweils aufgrund bestimmter Tumormerkmale zusammengefasst worden waren, profitierten von der kombinierten Therapie. In beiden Behandlungsgruppen traten teils starke Nebenwirkungen auf, die in den meisten Fällen jedoch gut beherrscht werden konnten.

Damit habe sich nach Ansicht der Studiengruppe gezeigt, dass teils stark vorbehandelte Personen mit wiedergekehrtem oder nicht ansprechendem Mantelzellymphom Vorteile bei einer kombinierten Therapie mit einem Brutontyrosinkinasehemmer und einem Bcl-2-Hemmer haben können.

 

Quelle:

Wang M et al. Ibrutinib plus venetoclax in relapsed or refractory mantle celllymphoma (SYMPATICO): a multicentre, randomised,double-blind, placebo-controlled, phase 3 study. Lancet Oncology 2025;26(2):200-13

 

(KvK)

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