Wenn Harnblasenkrebs trotz Immuntherapie voranschreitet

Nachricht vom 07.11.2022

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Eine erneute Chemotherapie kann unter Umständen Überlebensvorteile bringen.

Wenn Harnblasenkrebs, der sich bereits mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hat, nach Chemotherapie und einer Immuntherapie mit einem PD1-Blocker weiter voranschreitet, kann eine erneute Chemotherapie Überlebensvorteile bringen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie aus dem klinischen Alltag, die in der Fachzeitschrift BJU International vorgestellt wurden.

Für die Studie wurden die Daten von 236 Patienten begutachtet. 45 Patienten wurden aus der Analyse ausgeschlossen, weil ihre Krankheit nach der Immuntherapie mit einem PD1-Blocker nicht weiter vorangeschritten war. Weitere 86 hatten die Immuncheckpoint-PD1-Blockade wegen fortschreitender Krankheit vorzeitig abgebrochen und erhielten nun beste supportive Therapie. Von den übrigen 105 Patienten, bei denen die Krankheit ebenfalls weiter voranschritt, führten 80 die Therapie mit dem PD1-Blocker dessen ungeachtet weiter fort, 25 unterzogen sich einer erneuten Chemotherapie, davon in den meisten Fällen einer platinbasierten Chemotherapie.

Knapp ein Drittel sprach auf die erneute Chemotherapie an. Im direkten Vergleich erwies sich das Gesamtüberleben bei den Patienten mit erneuter Chemotherapie gegenüber den Patienten mit fortgeführter Immuncheckpointblockade als signifikant länger.

Nach Ansicht der Studienautoren zeige die Studie, dass eine erneute Chemotherapie bei voranschreitendem Harnblasenkrebs nach Immuncheckpointblockade Überlebensvorteile bringen kann.

 

Quelle:

Uchimoto T et al. Re-challenging chemotherapy after pembrolizumab in platinum-refractory urothelial carcinoma. BJU International, Onlinevorabveröffentlichung am 13. September 2022, https://doi.org/10.1111/bju.15893

 

(KvK)

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