Wenn fortgeschrittener Darmkrebs nicht anspricht
Nachricht vom 22.05.2023
Ein neues Kombinationspräparat und ein Angiogenesehemmer können Überlebensvorteile bringen.
Wenn metastasierter Darmkrebs auf andere Behandlungen nicht anspricht, kann eine Therapie mit einem Chemotherapie-Kombinationspräparat aus Nukleosidanalogon und Uracil-Abkömmling die Überlebensaussichten verbessern – und das noch einmal mehr, wenn diese Therapie mit einem Angiogenesehemmer kombiniert wird. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.
492 erwachsene Patienten nahmen an der Studie teil. Sie waren an fortgeschrittenem Darmkrebs erkrankt, der sich bereits mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet hatte. Auf die höchstens zwei bisher verabreichten Chemotherapien hatten sie nicht ausreichend angesprochen, das Tumorleiden war weiter vorangeschritten. Nun erhielten sie das neue Chemotherapie-Kombinationspräparat – entweder allein oder in Kombination mit einem Angiogenesehemmer.
Die zusätzliche Gabe des Angiogenesehemmers brachte einen weiteren Überlebensvorteil: Das Gesamtüberleben verbesserte sich dadurch noch einmal signifikant, ebenso das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt. Es dauerte bei den Patienten, die das Chemotherapie-Kombinationspräparat plus Angiogenesehemmer erhalten hatte, länger, bis sich ihr allgemeiner Zustand infolge der Darmkrebserkrankung verschlechterte.
Es könne sich also lohnen, bei der Zweit- und Drittlinientherapie bei nicht-ansprechendem metastasiertem Darmkrebs eine Kombination aus Chemotherapie-Kombinationspräparat plus Angiogenesehemmer anzuwenden, so die Zusammenfassung der Studienautoren.
Quelle:
Prager GW et al. Trifluridine–Tipiracil and Bevacizumab in Refractory Metastatic Colorectal Cancer. New England Journal of Medicine 2023; 388:1657-67
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