Wenn ein Mantelzellymphom wiederkehrt

Nachricht vom 18.10.2023

Angaben zum Autor und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Die Therapie mit einem bestimmten Brutontyrosinkinasehemmer ist am erfolgreichsten, wenn sie gleich nach dem ersten Rückfall erfolgt.

Patienten, die nach einer Behandlung wegen eines Mantelzellymphoms einen Rückfall erleben oder gar nicht erst darauf ansprechen, können von einer Therapie mit einem bestimmten Brutontyrosinkinasehemmer profitieren – und das langfristig, sofern die Behandlung frühzeitig erfolgt. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Cancer Medicine.

Mantelzellymphome gehören zu den Non-Hodgkin-Lymphomen. Die Forscher fassten für eine Analyse die Daten zweier Studien zusammen, in denen insgesamt 112 Patienten mit Mantelzellymphom mit einem bestimmten Brutontyrosinkinasehemmer behandelt wurden. Gut ein Drittel von ihnen hatte zuvor erst eine Therapie erhalten und einen Rückfall oder Resistenz gegen diese Behandlung erlebt, sodass es sich jetzt mit dem Brutontyrosinkinasehemmer um eine Zweitlinientherapie handelte. Bei den anderen waren in der Vergangenheit schon mehrere Therapien versucht worden, und auch hier war es stets zum Fortschreiten der Krankheit bzw. Rückfall gekommen.

Es stellte sich heraus, dass die Behandlung mit dem Brutontyrosinkinasehemmer in der Zweitlinie besonders erfolgreich war: Das Gesamtüberleben war bei diesen Patienten signifikant besser, als bei Anwendung des Wirkstoffs in einer späteren Therapielinie. Beim Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, war der Unterschied nicht signifikant, obwohl auch hier die Patienten nach der Zweitlinientherapie zumindest numerisch Vorteile hatten. Die Ansprechraten waren nach der Zweitlinientherapie mit dem Brutontyrosinkinasehemmer höher, bei der Dauer des Ansprechens unterschieden sich die Gruppen nicht.

Zusammenfassung der Studienautoren

In dieser Analyse nach fast dreijähriger Nachbeobachtungszeit konnte gezeigt werden, dass die Zweittherapie mit dem Brutontyrosinkinasehemmer bei Patienten mit wiedergekehrtem oder zuvor nicht ansprechendem Mantelzellymphom eine langanhaltende Wirksamkeit und Sicherheit entfalten kann. Offenbar ist die Wirksamkeit des Brutontyrosinkinasehemmers besser, wenn er in der Zweitlinie, also direkt nach dem ersten Rückfall, und nicht erst in späteren Therapielinien eingesetzt wird.

 

Quelle:

Song Y et al. Long-term outcomes of second-line versus later-line zanubrutinib treatment in patients with relapsed/refractory mantle cell lymphoma: An updated pooled analysis. Cancer Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 14. September 2023, DOI: 10.1002/cam4.6473

 

(kvk)

Zur Nachrichtenübersichtsseite

Zurück

Zuletzt aufgerufen am: 29.04.2024 17:00