Welchen Einfluss hat HPV auf die Prognose bei Krebs der Nasen- und Nasennebenhöhlen?
Nachricht vom 25.02.2023
Die Infektion mit bestimmten HPV-Typen geht offenbar mit einer besseren Prognose einher.
Wenn bei Krebs der Nasen- und Nasennebenhöhlen eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) Typ 16/18 vorliegt, ist die Prognose für die Patienten besser. Das zeigen die Ergebnisse einer rückblickenden Studie, die in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlicht wurde.
Humane Papillomviren verursachen nicht nur Krebs im Genitalbereich, etwa Gebärmutterhalskrebs, sondern können auch im Nasenrachenraum bösartige Tumoren befördern. Bislang war unklar, ob sich dies bei Nasen- bzw. Nasennebenhöhlenkrebs so wie bei anderen HPV-verursachten Tumoren auch auf die Prognose der Patienten auswirkt. In der Studie wurden die Daten von 1.070 Patienten mit Nasen- oder Nasennebenhöhenkarzinom ausgewertet, bei denen Daten zum HPV-Status vorlagen. Bei gut zwei Drittel der Patienten war der Test auf HPV negativ ausgefallen, ein Viertel wies einen positiven HPV 16/18-Test auf, rund vier Prozent der Tests waren positiv auf einen anderen krebsverursachenden HPV-Typ und zwei Prozent waren positiv auf einen nicht mit Krebs in Verbindung gebrachten HPV-Typ. Die älteren Patienten ab 64 Jahren waren seltener mit HPV infiziert als die jüngeren.
Die Patienten mit negativem HPV-Test hatten die schlechteste Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, nach fünf Jahren noch am Leben zu sein, war bei ihnen am niedrigsten. Nach Berücksichtigung verschiedener potenzieller Einflussfaktoren stellten die Forscher bei Patienten mit HPV 16/18 eine um 37% geringere Sterblichkeit an dem Nasen- oder Nasennebenhöhenkarzinom als bei Patienten mit negativem HPV-Befund fest. Für die anderen HPV-Typen konnte kein Einfluss auf die Prognose bei der Erkrankung festgestellt werden.
Offenbar, so die Schlussfolgerung der Studienautoren, sei der Befund HPV 16/18-positiv ein bedeutender prognostischer Faktor bei Patienten mit Nasen- oder Nasennebenhöhlenkarzinom. Dies wirke sich womöglich auch auf die Therapieauswahl aus, etwa bei der Entscheidung für aggressivere oder weniger aggressive Therapien.
Quelle:
Ramkumar SP et al. High-risk human papillomavirus 16/18 associated with improved survival in sinonasal squamous cell carcinoma. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 19. Februar 2023, https://doi.org/10.1002/cncr.34690
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