Welche Therapie nach der Operation bei Brustkrebs im Frühstadium?

Nachricht vom 26.1.2025

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Wenn nach der neoadjuvanten Therapie noch invasiver Tumor nachweisbar ist, kann sich nach der Operation der Einsatz eines bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugats lohnen.

Patientinnen HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium wird eine unterstützende neoadjuvante Therapie vor der Operation empfohlen, um damit die Krebszellen so weit wie möglich einzudämmen und an der weiteren Ausbreitung zu hindern. Ist allerdings nach einer solchen neoadjuvanten Therapie noch eine invasive Restkrankheit nachweisbar, besteht ein hohes Rückfallrisiko. In einem solchen Fall kann womöglich nach der Operation eine unterstützende adjuvante Therapie mit einem bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat die Situation verbessern. Neue Studienergebnisse in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine lassen darauf schließen.

An der Studie nahmen Personen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium teil, bei denen nach einer neoadjuvanten Behandlung mit Chemotherapie und einem Anti-HER2-Antikörper noch invasive Restkrankheit in der Brust oder der Achselhöhle nachweisbar war. Sie wurden operiert und erhielten anschließend eine adjuvante Therapie mit entweder wiederum dem Anti-HER2-Antikörper oder einem bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, bei dem der Anti-HER2-Antikörper mit einem Wirkstoff kombiniert ist, der die Zellteilung und damit das Krebswachstum hemmt.

Nach einer Beobachtungszeit von rund acht Jahren waren in der Gruppe, die die adjuvanten Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat erhalten hatte, noch immer signifikant mehr Personen krankheitsfrei. Bei rund 81 Prozent der Erkrankten aus dieser Gruppe war nach sieben Jahren kein weiteres Krankheitsereignis mehr aufgetreten. Auch das Sterberisiko war in dieser Gruppe im Vergleich zu der anderen Gruppe signifikant reduziert. Die Rate an stärkeren Nebenwirkungen (Grad 3 oder mehr) war unter der Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat höher als unter dem Anti-HER2-Antikörper allein.

Offenbar könne das Rückfallrisiko durch den Einsatz des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats nach der Operation gesenkt werden, wenn bei frühem HER2-positivem Brustkrebs nach der neoadjuvanten Therapie noch invasive Restkrankheit nachweisbar ist, so die Einschätzung im Studienbericht.

 

Quelle:

Geyer CE et al. Survival with Trastuzumab Emtansine in Residual HER2-Positive Breast Cancer. New England Journal of Medicine 2025;392:249-57

 

(KvK)

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