Welche Therapie bei diffusem Pleuramesotheliom?

Nachricht vom 22.5.2025

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Bei manchen Tumoren lohnt sich eine Kombination von Chemo-, Immuntherapie und Angiogenesehemmung, bei anderen offenbar eher nicht.

Eine meist sehr aggressiv verlaufende und oft in kurzer Zeit zum Tode führende Erkrankung ist das diffuse Pleuramesotheliom, ein bösartiger Tumor des Brustfells, der sogenannten Pleura. Eine Operation hat sich nicht bewährt, weshalb systemische, also im ganzen Körper wirkende Therapien wie die Chemotherapie bevorzugt werden. Eine Kombination der Chemotherapie mit einem Angiogenesehemmer ist derzeit wohl bei epitheloidem Mesotheliom die wirksamste zur Verfügung stehende Therapiestrategie, wie sich jetzt in einer Studie bestätigte. Die Ergebnisse zur Studie können in der Fachzeitschrift Annals of Oncology nachgelesen werden.

Für die internationale randomisierte Phase III-Studie wurden 400 erwachsene Personen gewonnen, bei denen ein diffuses Pleuramesotheliom diagnostiziert worden war. Sie erhielten eine Chemotherapie in Kombination mit einem bestimmten Angiogenesehemmer, ein Teil der Personen erhielt zusätzlich einen bestimmten Immuncheckpoint-PD-L1-Hemmer. Wie sich herausstellte, profitierten die Erkrankten langfristig von beiden Therapieansätzen gleichermaßen: Das Gesamtüberleben unterschied sich zwischen den beiden Therapiegruppen zwar numerisch, aber letztlich nicht signifikant voneinander. Hinsichtlich des Überlebens, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, gab es dagegen einen signifikanten Vorteil unter der Dreifachtherapie mit Chemotherapie, Angiogenesehemmer und Immuncheckpointhemmer.

Dieser in der Studie festgestellte signifikante Vorteil im Überleben, ohne dass das Pleuramesotheliom weiter voranschreitet, ging zwar mit einer numerischen, aber nicht signifikanten Verbesserung des Gesamtüberlebens einher, weshalb das eigentliche Studienziel – nämlich die Verbesserung des Gesamtüberlebens durch eine Dreifachkombination aus Chemotherapie, Immuntherapie und Angiogenesehemmung in der Gesamtgruppe – verfehlt wurde. Wenn die Gewebeeigenschaften, die Histologie, der Tumoren berücksichtigt wurde, differenzierten sich die Ergebnisse: Demnach gab es bei nicht-epitheloiden Tumoren offenbar doch einen signifikanten Vorteil auch im Gesamtüberleben, wenn eine Dreifachtherapie angewendet wurde. Für epitheloide Tumoren hingegen bleibe die Kombination aus Chemotherapie und Angiogenesehemmer die derzeit beste Option, so die Interpretation der Studiengruppe.

Während die Immuntherapie mit Immuncheckpointhemmern darauf abzielt, die körpereigene Immunabwehr gegen den Krebs anzukurbeln, behindert die Angiogenesehemmung die Neubildung von Blutgefäßen im Tumorgewebe und damit dessen Durchblutung und Versorgung.

 

Quelle:

Felip E et al. A randomised phase III study of bevacizumab and carboplatin–pemetrexed chemotherapy with or without atezolizumab as first-line treatment for advanced pleural mesothelioma: results of the ETOP 13-18 BEAT-meso trial. Annals of Oncology 2025, 36(5):548-60

 

(KvK)

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