Was die Prognose bei Bauchspeicheldrüsenkrebs nach der neoadjuvanten Therapie bestimmt

Nachricht vom 16.1.2025

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In einer Untersuchung kristallisierten sich mehrere Prognosefaktoren heraus.

Wie die Prognose aussieht, kann nach der Operation bei einem duktalen Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse recht gut eingeschätzt werden. Unklarheit herrscht jedoch noch weitgehend, welche prognostischen Marker es für die Beurteilung nach einer unterstützenden neoadjuvanten Therapie vor dem chirurgischen Eingriff gibt. Dazu wurden jetzt Daten einer systematischen Überblicksarbeit in der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht.

Für die Meta-Analyse wurden aus mehr als 2.000 gesichteten Artikeln 92 geeignete Publikationen ausgewählt. In den meisten Studien hatten die an Bauchspeicheldrüsenkrebs Erkrankten eine neoadjuvante Therapie mit einem Standardregime aus mehreren Chemotherapeutika erhalten. Es stellte sich heraus, dass der Operationsrand einen großen Einfluss auf das Überleben bei der Erkrankung hatte, also die Frage, ob der Tumor vollständig entfernt werden konnte oder ob noch Reste im Körper übrigblieben. Dies wird auch von der neoadjuvanten Chemotherapie bestimmt, denn sie kann, wenn der Tumor auf sie anspricht, ihn verkleinern und damit besser operabel machen. Als weitere Einflussfaktoren für die Prognose stellten sich die Frage, ob Lymphknoten befallen waren oder nicht, das Krankheitsstadium und die Entwicklung eines Biomarkers (CA19-9) im Blut nach der neoadjuvanten Chemotherapie heraus.

Keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben hatten hingegen das Lebensalter und Geschlecht, die Frage, ob Nerven und deren Umgebung vom Tumor betroffen waren oder nicht, die ursprüngliche Größe des Tumors und der Ausgangswert des Biomarkers CA19-9. Auch war ein bestimmtes Chemotherapieregime mit einem besseren Überleben verbunden als andere.

Damit konnten in dieser Meta-Analyse einige Faktoren herauskristallisiert werden, die die Prognose bei Personen mit duktalem Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse nach der neoadjuvanten Chemotherapie beeinflussen, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Solche Erkenntnisse können helfen, die Therapie unter Umständen zu intensivieren, wenn eine eher ungünstige Prognose vorliegt, oder vielleicht auch zu deeskalieren und damit weniger toxisch zu gestalten, wenn die Prognose besonders günstig erscheint.

 

Quelle:

Javed AA et al. Prognostic factors in localized pancreatic ductal adenocarcinoma after neoadjuvant therapy and resection: a systematic review and Meta-Analysis. Journal of the National Cancer Institute, Onlinevorabveröffentlichung am 19. November 2024, djae294, https://doi.org/10.1093/jnci/djae294

 

(KvK)

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