Warum fortwährend erschöpft bei Darmkrebs?
Nachricht vom 25.01.2024
Wissenschaftler bringen Blutarmut und das Auftreten von krebsbedingter Fatigue in einen Zusammenhang.
Viele Darmkrebspatienten erleben im Laufe der Erkrankung Zustände chronischer Erschöpfung, die auch nach angemessenen Schlaf- und Ruhephasen nicht verschwindet. Dieser als Fatigue bezeichnete Zustand kann sowohl durch die Tumorerkrankung selbst als auch durch die Krebstherapien erzeugt werden. Blutmangel, sogenannte Anämie, spielt womöglich bei der Entstehung eine Rolle, wie Daten einer Studie in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology Biomarkers & Prevention nahelegen.
In der Studie wurden die Daten von 1.506 Patienten mit neu diagnostiziertem Dick- oder Enddarmkrebs (Kolorektalkarzinom) ausgewertet. Das Tumorstadium spielte für die Aufnahme in die Studienanalyse keine Rolle. Die Forscher untersuchten den sogenannten Hämatokrit als Wert für eine eventuell vorliegende Anämie im Zusammenhang mit der Häufigkeit von Fatigue.
Bei einem Drittel der Darmkrebspatienten lag bei der Diagnose der Krebserkrankung und sechs Monate danach ein niedriger Hämatokrit, also eine Blutarmut vor. Bei 16% bestand dieser Befund auch noch zwei Jahre nach der Diagnose. Fatigue wurde bei der Diagnose bei 15% der Patienten diagnostiziert. Ihre Häufigkeit nahm danach zu, mit einem Peak von 27% nach sechs Monaten. Zwei Jahre nach der Diagnose war sie noch bei 14% der Patienten vorhanden. Zu jedem der drei Untersuchungszeitpunkte war ein niedriger Hämatokrit mit einem häufigeren Auftreten von Fatigue verknüpft. Zudem war ein niedriger Hämatokrit mit einem höheren Schweregrad der Fatigue über die Zeit verbunden.
Die Studienergebnisse unterstreichen nach Ansicht der Autoren, wie wichtig es sei, Darmkrebspatienten langfristig regelmäßig auf Blutarmut zu untersuchen. Möglicherweise könnte durch geeignete Maßnahmen gegen die Blutarmut die Häufigkeit oder Schwere von Fatigue gesenkt werden.
Quelle:
Kiebach J et al. Hematocrit Is Associated with Cancer-Related Fatigue in Colorectal Cancer Survivors: A Longitudinal Analysis. Cancer Epidemiology Biomarkers & Prevention, Onlinevorabveröffentlichung am 23. Januar 2024, https://doi.org/10.1158/1055-9965.EPI-23-1048
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