Wärme-Chemotherapie im Bauchfell bei Magenkrebs
Nachricht vom 7.3.2022
Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren ohne Bauchfellbeteiligung kann eine solche vorbeugende Therapie in Kombination mit der Operation Überlebensvorteile bringen.
Patienten mit lokal fortgeschrittenem Magenkrebs können davon profitieren, wenn zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie im Bauchfell durchgeführt wurde, die zuvor angewärmt wird (hyperthermische intraperitoneale Chemotherapie HIPEC). Einer zusammenfassenden Analyse über 23 publizierte Studien in der Fachzeitschrift Annals of Surgical Oncology zufolge verlängert dies das Überleben und senkt die Rückfallrate.
In der Meta-Analyse wurden die Daten von 1.892 Patienten zusammengefasst. Es zeigten sich bei Patienten, die mit HIPEC zusätzlich zur Operation behandelt worden waren, höhere Überlebensraten nach einem und nach drei Jahren. Voraussetzung dafür war, dass sich der Krebs zum Zeitpunkt der Behandlung noch nicht mit Metastasen ins Bauchfell ausgebreitet hatte, also keine Peritonealkarzinose vorlag. Auch die Rückfallrate war in den HIPEC-Gruppen signifikant niedriger.
Bei den Patienten mit Bauchfellmetastasen waren ebenfalls Überlebensvorteile infolge der HIPEC erkennbar, allerdings waren die Effekte schwächer ausgeprägt als bei Patienten ohne Bauchfellbeteiligung.
Besondere Komplikationen traten im Zuge der HIPEC nicht auf. Diese Behandlung könne deshalb insbesondere Patienten mit lokal fortgeschrittenem Magenkrebs ohne Bauchfellbeteiligung in Kombination zur Operation empfohlen werden, um die Überlebensaussichten zu verbessern, so das Fazit der Studienautoren. Bei Patienten mit Bauchfellmetastasierung hänge die Prognose hingegen von verschiedenen weiteren Faktoren ab, weshalb die Empfehlung zur HIPEC nur individuell gegeben werden könne.
Quelle:
Zhang J-F et al. Hyperthermic Intraperitoneal Chemotherapy (HIPEC) Combined with Surgery: A 12-Year Meta-Analysis of this Promising Treatment Strategy for Advanced Gastric Cancer at Different Stages. Annals of Surgical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 17. February 2022, https://doi.org/10.1245/s10434-021-11316-z
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