Verbesserte Aussichten bei akuter myeloischer Leukämie

Nachricht vom 20.3.2025

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Optimale Behandlungssteuerung und gute unterstützende Therapien tragen dazu bei, dass sich die Überlebensaussichten bei akuter myeloischer Leukämie verbessert haben.

Die Überlebensaussichten haben sich bei einer Erkrankung an akuter myeloischer Leukämie (AML) im Erwachsenenalter in den letzten Jahrzehnten verbessert. Dies geht ganz wesentlich auf die Einführung moderner zielgerichteter Therapien zurück. Doch auch eine optimierte Behandlungssteuerung und bessere unterstützende, sogenannte supportive Therapien tragen offenbar dazu bei, dass die Erkrankten heute eine bessere Prognose haben. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Haematologica veröffentlicht wurden.

In der Studie wurden die Daten einer großen paneuropäischen multizentrischen Datenbank ausgewertet. Verglichen wurde der Krankheitsverlauf bei 5.359 erwachsenen Personen mit AML, die in vier aufeinanderfolgenden 5-Jahres-Kalenderzeiträumen von 1997 bis 2016 eine intensive Einleitungschemotherapie erhalten hatten. 

Es zeigte sich, dass sich das Fünf-Jahresüberleben im Untersuchungszeitraum signifikant verbessert hatte. Dies galt unabhängig davon, welche Risikogruppen untersucht wurden. Die Sterblichkeit innerhalb der ersten 60 Tage nach der Diagnose, die früher aufgrund der mitunter fulminanten Krankheitsverläufe sehr hoch war, sank im Untersuchungszeitraum deutlich. 

Sowohl jüngere Personen unter 60 Jahren als auch Personen über 60 Jahre konnten von den Überlebensvorteilen profitieren. Ebenso verbesserte sich die Prognose unabhängig davon, ob eine allogene Blutstammzelltransplantation vorgenommen worden war oder nicht. Bei dieser Form der Stammzelltransplantation erhalten die Betroffen nach einer intensiven hochdosierten Chemotherapie Blutstammzellen eines gesunden Spenders. Die Verbesserungen sind demnach offenbar auf optimierte Behandlungssteuerung und -abläufe sowie auf gute supportive Therapien zurückzuführen, so die Interpretation im Studienbericht.

Generell, so zeigen es die Daten auch, haben ältere Personen mit AML noch immer eine ungünstige Prognose, sie überleben die Krankheit oftmals nicht sehr lange. Allerdings haben sie tatsächlich einen langfristigen Überlebensvorteil, wenn sie nach der intensiven Einleitungschemotherapie eine allogene Stammzelltransplantation erhalten.

Zusammenfassend beschreibt die Studiengruppe in ihrem Bericht, dass die optimierte Behandlungssteuerung für jeden Einzelfall zu einer verbesserten Prognose bei akuter myeloischer Leukämie beitrage. Weitere Verbesserungen ließen sich demnach in der Zukunft womöglich durch neue noch zielgerichtetere Behandlungsansätze erreichen.

 

Quelle:

Sobas MA et al. Outcomes with intensive treatment for acute myeloid leukemia: an analysis of two decades of data from the HARMONY Alliance. Haematologica, Onlinevorabveröffentlichung am 7. November 2024, https://doi.org/10.3324/haematol.2024.285805

 

(KvK)

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