Tumordicke bei Melanom entscheidend

Nachricht vom 20.1.2025

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Für die Prognose macht es einen Unterschied, ob ein Melanom dünner oder dicker ist. In einer Studie wurde eine entscheidende Grenze identifiziert.

Bei schwarzem Hautkrebs, dem malignen Melanom, kommt es neben anderen Faktoren auf die Tumordicke an. Sie bestimmt wesentlich die Prognose bei der Erkrankung. Das bestätigen die Ergebnisse einer Kohortenstudie, die in der Fachzeitschrift JAMA Dermatology veröffentlicht wurden.

In der Studie wurden die Daten von 144.447 Personen analysiert, davon etwas mehr als die Hälfte Männer, die in einem großen Datenregister in Australien festgehalten worden waren. Die Erkrankten hatten ihre Diagnose zwischen 1982 und 2014 erhalten, sie waren zwischen 18 und 101 Jahre alt, die Hälfte von ihnen war 56 Jahre oder älter. Bei allen war der Tumor höchstens 1 mm dick (Tumordicke nach Breslow), als er entdeckt wurde, er wurde als frühes Stadium T1a oder T1b diagnostiziert.

Im Zeitraum von 20 Jahren nach der Diagnose waren rund sechs Prozent der Erkrankten verstorben. Von den Personen mit einer Tumordicke von höchstens 0,8 mm waren sechs Prozent verstorben, von jenen mit einem Tumor, der 0,8-1,0 mm dick war, betrug die Rate zwölf Prozent. Nach 20 Jahren ergab sich ein ganz ähnliches Bild, wieder waren in der Gruppe derer, die bei der Erstdiagnose einen etwas dickeren Tumor aufgewiesen hatten, mehr Personen verstorben als in der Gruppe mit dünneren Tumoren. Die Multivarianzanalyse kristallisierte eine Tumordicke von 0,8 bis 1,00 mm als einen Einflussfaktor für melanombedingten Tod heraus. Hingegen war die Tumordicke nicht mit dem Risiko, an anderen Ursachen als dem Melanom zu versterben, verbunden.

In dieser Studie zeigte sich ein Anstieg des Risikos für melanombedingten Tod, wenn das Melanom bei der Erstdiagnose eine Dicke von 0,8 bis 1,00 mm aufwies. Da das Sterberisiko durch nicht-melanombedingte Ursachen gleichzeitig nicht von der Tumordicke beeinflusst wurde, könne, so das Fazit im Studienbericht, die Grenze von 0,8 mm als entscheidend bei für die Wahl der optimalen Therapie bei dünnen malignen Melanomen gesehen werden. Insgesamt ist die Prognose bei dünnen Melanomen bis 1 mm Dicke sehr gut. Jedoch verschlechtern sich die Heilungsaussichten bei Tumoren ab 0,8 mm Dicke offenbar signifikant.

 

Quelle:

Lo SN et al. Risk of Death Due to Melanoma and Other Causes in Patients With Thin Cutaneous Melanomas. JAMA Dermatology, Onlinevorabveröffentlichung am11. Dezember 2024, doi:10.1001/jamadermatol.2024.4900

 

(KvK)

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