Therapierisiken bei älteren Patienten mit fortgeschrittenem Weichteilsarkom abschätzen
Nachricht vom 22.02.2023
Das Lebensalter per se ist kein Hinderungsgrund für Therapien, Gebrechlichkeit allerdings ist ein Risikofaktor.
Ein höheres Lebensalter bei einer Erkrankung an einem Weichteilsarkom, einem bösartigen Tumor der Muskeln, Sehnen oder Fett-, Binde- und Nervengewebe, ist nicht per se mit einer ungünstigeren Prognose oder mehr Nebenwirkungen bei der Therapie verbunden. Wie Wissenschaftler in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer berichteten, sind die Risiken allerdings bei gebrechlichen Patienten erhöht und sollten jeweils individuell abgeschätzt werden.
An der Studie hatten Patienten ab 60 Jahren mit einem fortgeschrittenen Weichteilsarkom teilgenommen. Sie unterzogen sich zu Beginn einer geriatrischen Beurteilung, bei der die Gebrechlichkeit und Begleiterkrankungen festgehalten wurden und erfasst wurde, welche Verrichtungen des alltäglichen Lebens noch möglich sind.
Wie sich zeigte, hatten gebrechliche Patienten, die schon Mühe hatten, normale Alltagsverrichtungen zu bewältigten, eine ungünstigere Prognose bei der Erkrankung. Auch war ihr Risiko für schwere Nebenwirkungen bei der Therapie erhöht. Keinen Einfluss auf die Prognose oder auf die Häufigkeit und Schwere von Nebenwirkungen bei der Therapie hatten hingegen das Lebensalter und die Zahl der Begleiterkrankungen. Hinzu kam, dass die älteren Patienten eine Therapie mit einem Tyrosinkinasehemmer besser vertrugen als eine Chemotherapie.
Bei älteren Patienten mit fortgeschrittenem Weichteilsarkom solle, so die Empfehlung der Studienautoren, eine individuelle geriatrische und funktionelle Beurteilung erfolgen, um die optimale Therapie festzulegen.
Quelle:
Hamacher R et al. A post hoc analysis of the EPAZ trial: The role of geriatric variables in elderly soft tissue sarcoma patients on toxicity and outcome. European Journal of Cancer 2023, 181:145-54
Zur Nachrichtenübersichtsseite
Zuletzt aufgerufen am: 13.11.2024 12:20