Therapie mit Tyrosinkinasehemmer nach vielen vorangegangenen Therapien bei fortgeschrittenen Weichteilsarkomen
Nachricht vom 16.12.2024
Auch im Praxisalltag ist das offenbar eine wirksame Option.
Bei einer Erkrankung an fortgeschrittenem Weichteilsarkom, das nicht vom Fettgewebe ausgeht, kann sich, wenn eine Chemotherapie nicht oder nicht mehr ausreichend wirkt, eine Therapie mit einem bestimmten Tyrosinkinasehemmer lohnen. In einer Beobachtungsstudie aus Italien, die mit Daten aus dem realen Praxisalltag arbeitete, bestätigte sich das, wie einem Artikel in der Fachzeitschrift ESMO Open zu entnehmen ist.
In der Untersuchung wurden die Daten von 1.964 Frauen und Männern ausgewertet, die in den Jahren 2013 bis 2019 in Italien an einem Weichteilsarkom erkrankt waren. Die Hälfte von ihnen war 60 Jahre oder älter. Am häufigsten handelte es sich bei den Tumoren um Leiomyosarkome, die sich aus der glatten Muskulatur entwickeln, gefolgt von undifferenzierten Sarkomen und Synovialsarkomen, die aus dem Bindegewebe hervorgehen. Nachdem eine Chemotherapie versagt hatte, erhielten die Personen eine Therapie mit einem bestimmten Tyrosinkinasehemmer. Diese Behandlung wurde in der Regel so lange durchgeführt, bis die Krankheit weiter voranschritt, zu starke Nebenwirkungen entstanden oder der Tod eintrat.
Bei der Behandlung wurden ähnliche Ergebnisse erzielt wie in klinischen Studien zuvor, in denen die Therapie mit dem Tyrosinkinasehemmer im Vergleich zu anderen Behandlungen getestet worden war. Bei Personen mit einem allgemein schlechteren Gesundheitszustand, Personen, die schon viele erfolglose Therapien hinter sich hatten, und Personen, die eine geringere Dosis des Tyrosinkinasehemmers erhalten hatten, fiel die Zeit, bis die Therapie abgebrochen werden musste, kürzer aus. Bei bösartigen solitären fibrösen Tumoren war die Zeit bis zum Therapieabbruch länger als bei undifferenzierten Sarkomen.
In dieser landesweiten Beobachtungsstudie mit Daten aus der Praxis waren die Ergebnisse ähnlich wie unter den Bedingungen einer klinischen Studie. Die Auswertung umfasste eine bedeutende Anzahl von Personen mit seltenen und äußerst seltenen Sarkomtypen. Die Behandlung mit dem Tyrosinkinasehemmer erwies sich bei den teils stark vorbehandelten Personen auch unter Alltagsbedingungen als wirksam. Dabei zeigte sich, dass es potenziell Unterschiede in der möglichen Behandlungsdauer zwischen den Sarkomtypen gebe, so die Zusammenfassung im Studienbericht.
Quelle:
Vincenzi B et al. Pazopanib in the real-world setting in soft tissue sarcomas: data from the Italian national registry. ESMO Open, Onlinevorabveröffentlichung am 28. November 2024, DOI:10.1016/j.esmoop.2024.103995
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