Therapie bei Myelofibrose unter Umständen frühzeitig beginnen

Nachricht vom 13.03.2023

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In bestimmten Fällen kann durch einen frühzeitigen Beginn einer zielgerichteten Therapie Lebenszeit gewonnen werden.

Wenn bei einer Erkrankung an Myelofibrose schon frühzeitig eine Therapie mit einem JAK-Hemmer begonnen wird, sind die Überlebensaussichten womöglich besser. Das geht aus dem Bericht einer zusammenfassenden Analyse zweier Studien in der Fachzeitschrift Cancer hervor.

Die Myelofibrose ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, bei der die blutbildenden Zellen von Bindegewebe überwuchert werden. Dadurch werden nur noch verformte rote Blutkörperchen produziert, es kommt zur Blutarmut, die Patienten sind chronisch erschöpft und haben eine geschwollene Milz. Oft wird, nachdem die Diagnose Myelofibrose gestellt wurde, erst noch länger abgewartet, bevor mit einer Behandlung begonnen wird.

In den beiden für die Analyse verwendeten Phase III-Studien COMFORT-I und COMFORT-II ging es jedoch darum, bei einer Myelofibrose mit mittlerem bis hohem Risiko für einen ungünstigen Krankheitsverlauf schon frühzeitig mit einer Therapie mit einem bestimmten Kinasehemmer, einem sogenannten JAK-Hemmer, zu beginnen. Prinzipiell ist dies vielversprechend, wenn eine JAK2-Mutation vorliegt, eine genetische Veränderung, die eine Aktivierung des Enzyms JAK2-V617F bewirkt und damit das Zellwachstum anregt. Analysiert wurden die Daten von insgesamt 525 Patienten. Sie erhielten entweder eine Therapie mit einem JAK-Hemmer oder ein Scheinmedikament. Dabei wurde unterschieden, ob mit der Behandlung innerhalb von einem Jahr nach der Diagnose oder erst später begonnen wurde.

Die Patienten, die schon innerhalb eines Jahres nach der Diagnose mit der JAK-Hemmertherapie begannen, litten seltener unter Blutarmut (Anämie) und einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie). Auch ging bei ihnen die Milzschwellung stärker zurück. Zudem lebten die Patienten, die frühzeitig im Verlauf mit der Therapie begonnen hatten, länger als die anderen Patienten.

Damit habe sich gezeigt, dass bei Myelofibrose mit mittlerem bis hohem Risiko ein frühzeitiger Therapiebeginn mit einem JAK-Hemmer die langfristigen Überlebensaussichten der Patienten verbessern könne, so die Studienautoren.

 

Quelle:

Verstovsek S et al. Early intervention in myelofibrosis and impact on outcomes: A pooled analysis of the COMFORT‐I and COMFORT‐II studies. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 25. Februar 2023, https://doi.org/10.1002/cncr.34707

 

(KvK)

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