Stammzelltransplantation nach Chemotherapie bei akuter myeloischer Leukämie im Kindesalter

Bei Erkrankungen mit hohem Risiko bringt eine zusätzliche Stammzelltransplantation nach gutem Ansprechen Überlebensvorteile.

Wenn Kinder und Jugendliche, die an einer akuten myeloischen Leukämie (AML) mit hohem Risiko für einen ungünstigen Krankheitsverlauf erkrankt sind, auf die erste Therapie komplett ansprechen, kann eine hämatopoetische Stammzelltransplantation zur Konsolidierung die Überlebensaussichten verbessern. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology.

In der Studie wurde untersucht, wie sich der Krankheitsverlauf gestaltete, wenn als Therapie nur eine Chemotherapie durchgeführt wurde oder wenn sich nach der Chemotherapie noch eine hämatopoetische Stammzelltransplantation anschloss. Die Analyse stützte sich auf die Daten von 463 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 29 Jahre mit AML und hohem Risiko für einen ungünstigen Verlauf, von denen 34 Prozent eine Stammzelltransplantation nach der Chemotherapie erhielten, sowie 72 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 29 Jahre mit Standard-Risiko-AML, von denen sich 46 Prozent einer Stammzelltransplantation unterzogen. 

Beide Gruppen profitierten von der Stammzelltransplantation. Diese zusätzliche Therapie zur Konsolidierung war mit weniger Rückfällen und einem verlängerten krankheitsfreien Überleben verbunden. In der Gruppe mit hohem Risiko waren nach fünf Jahren von den Kindern und Jugendlichen, die nur eine Chemotherapie erhalten hatten, noch 26 Prozent krankheitsfrei – in der Gruppe mit zusätzlicher Stammzelltransplantation gelang dies bei knapp 50 Prozent. Auch das Gesamtüberleben nach fünf Jahren verbesserte sich. Ähnliche Ergebnisse im krankheitsfreien Überleben und Gesamtüberleben zeigten sich bei der Stammzelltransplantation in der Gruppe mit Standardrisiko. Und auch bei weiteren Untergruppenanalysen bestätigten sich die Vorteile infolge der hämatopoetischen Stammzelltransplantation.

Damit sei nachgewiesen, dass Kinder mit akuter myeloischer Leukämie und erhöhtem Risiko von einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation zur Konsolidierung nach der Chemotherapie profitieren können, wenn sie zuvor auf die Chemotherapie gut angesprochen haben, so die Interpretation der Studiengruppe.

Quelle:

Huang BJ et al. Hematopoietic Stem Cell Transplantation Outcomes for High-Risk AML: A Report From the Children’s Oncology Group. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 28. April 2025, https://doi.org/10.1200/JCO-24-01841

(KvK)

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