Schwarzer Hautkrebs: Gute Nachsorge entscheidend

Nachricht vom 23.04.2024

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Die Intensität der Nachsorge hängt beim malignen Melanom vom Stadium ab, in dem der Tumor entdeckt wurde.

Wie hoch ist das Risiko, dass schwarzer Hautkrebs, ein malignes Melanom, nach einer erfolgreichen Therapie wiederkehrt? Für die Intensität, mit der die Nachsorge durchgeführt werden muss, ist dies eine entscheidende Frage. In der deutschen S3-Leitlinie zum Melanom, die ständig aktualisiert wird, ist deshalb ein risikoangepasstes Schema für die Nachsorge empfohlen (Zeitschrift hautnah dermatologie).

Bei der Nachsorge nach einer erfolgreichen Therapie geht es vor allem darum, eventuell auftretende Rückfälle zu diagnostizieren, um so früh wie möglich eine erneute Therapie einleiten zu können. In den frühen Tumorstadien I-II entwickelt im weiteren Verlauf knapp ein Drittel der Betroffenen Metastasen, also Tochtergeschwülste, in anderen Organen. Im Tumorstadium III kommt es bei rund 60% der Betroffenen zu einem Rückfall. 

Entsprechend unterschiedlich intensiv muss die Nachsorge gestaltet werden. Sie sollte so gründlich wie nötig erfolgen, um keinen Rückfall zu übersehen, aber auch keine überflüssige Diagnostik beinhalten, um die Erkrankten nicht unnötig zu belasten. Da die Mehrzahl der Rückfälle in den ersten drei Jahren nach der Erstdiagnose auftreten, bedarf es vor allem in dieser Zeit einer intensiveren Nachsorge.

Wenn es sich um dünne Melanome (≤ 0,8 mm) im Stadium IA handelt, kann bei den anfangs (in den ersten drei Jahren) halbjährlich empfohlenen Nachsorgeuntersuchungen, die in der Hautarztpraxis stattfinden, auf bildgebende Verfahren und Blutuntersuchungen verzichtet werden. Erst bei einem höheren Rückfallrisiko sollte die Nachsorge in der Klinik erfolgen. Ab einer Tumordicke von 1 mm werden Ultraschalluntersuchungen der Lymphknoten und Blutuntersuchungen empfohlen. Im Stadium IB bis IIB sollten die Betroffenen in den ersten drei Jahren alle drei Monate zur Nachsorge gehen, im vierten und fünften Jahr alle sechs Monate und anschließend einmal jährlich. Im Stadium IIC bis III werden fünf Jahre lang vierteljährliche Untersuchungen empfohlen, anschließend halbjährliche. In diesen fortgeschritteneren Stadien kommen zudem weitere bildgebende Untersuchungsverfahren hinzu. 

Da das Rückfallrisiko insgesamt noch viele Jahre nach der Operation erhöht bleibt, sollten Betroffene auch noch nach zehn Jahren und danach einmal jährlich beim Hautarzt vorstellig werden und außerdem regelmäßig auch selbst ihre Haut untersuchen.

 

Quelle:

Pföhler C & Leiter-Stöppke U. Nachsorge des Melanoms. Ziele, Grundsätze und diagnostische Empfehlungen. hautnah dermatologie 2024; 40(1):24-9

 

(KvK)

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