Schwanger nach Brustkrebs: Auch bei künstlicher Befruchtung nicht nachteilig

Nachricht vom 30.4.2025

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Nach Brustkrebs bei Vorliegen von BRCA-Mutationen wirkt sich der Einsatz von assistierten Reproduktionstechnologien offenbar nicht nachteilig auf den Verlauf der Tumorerkrankung aus.

Bei jungen Frauen, die eine BRCA1/2-Mutation tragen und an Brustkrebs erkranken, ist der Einsatz assistierter Reproduktionstechnologien für eine künstliche Befruchtung laut einer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer nicht mit einem erhöhten Risiko für einen erneuten Ausbruch der Brustkrebserkrankung verbunden.

Nur wenige Daten existierten bislang zum Einsatz von Technologien für künstlich herbeigeführte Schwangerschaften bei jungen Frauen, die nachweislich eine Veränderung, eine sogenannte Mutation, in einem der beiden Brustkrebsgene BRCA 1 oder 2 tragen. In der rückblickenden Studie wurden die Daten von 543 Frauen aus Kliniken in mehreren Ländern berücksichtigt, bei denen eine BRCA-Mutation bekannt war. Die Frauen waren vor dem 40. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt und danach schwanger geworden - 436 auf natürlichem Wege und 107 nach einer künstlichen Befruchtung, wobei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz gekommen waren.

Im Vergleich zu den Frauen, die keine künstliche Befruchtung erhalten hatten, waren die Patientinnen mit künstlicher Befruchtung zum Zeitpunkt der Empfängnis älter. Sie hatten häufiger hormonempfindlichen, also Hormonrezeptor-positiven Brustkrebs, und es dauerte bei ihnen länger, bis sie nach der Krebsdiagnose schwanger wurden. Auf den Verlauf hinsichtlich der Brustkrebserkrankung wirkte sich die Anwendung assistierter Reproduktionstechnologien offenbar nicht aus: Es war in der rund fünfjährigen Beobachtungszeit kein Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben feststellbar, das in beiden Gruppen vergleichbar ausfiel. 

Junge Frauen mit BRCA1 oder 2 Mutation müssen demnach keine nachteiligen Effekte befürchten, wenn sie nach einer Brustkrebserkrankung auf künstlichem Wege schwanger werden, so die Einschätzung der Studiengruppe. Es handele sich bei der Untersuchung um die bisher größte Studie, die den Verlauf von Brustkrebserkrankungen bei jungen Patientinnen mit BRCA1 oder 2 Mutation untersuchte, die assistierte Reproduktionstechnologien für die Schwangerschaft genutzt hatten.

 

Quelle:

Magatona IM et al. Assisted reproductive technology in young BRCA carriers with a pregnancy after breast cancer: an international cohort study. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 14. April 2025, DOI: 10.1016/j.ejca.2025.115434 

 

(KvK)

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