Resistenzen gegen die Therapie bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs überwinden

Nachricht vom 22.05.2024

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Bei ALK-mutierten Tumoren kann eine zielgerichtete Therapie vorteilhaft sein. Um die Entwicklung von Resistenzen gegen diese Behandlung zu verhindern, hilft vermutlich eine Doppeltherapie.

Bei der Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs spielt die sogenannte personalisierte Medizin inzwischen eine gewichtige Rolle: Wirkstoffe können gezielt gegen bestimmte Strukturen eingesetzt werden, die sich im Tumorgewebe finden – welche davon jeweils vorhanden sind, unterscheidet sich von Tumor zu Tumor. Bei den sogenannten ALK-Mutationen beispielsweise können spezielle ALK-Hemmer eingesetzt werden. Jedoch entwickeln nicht wenige Erkrankte Resistenzen gegen die Therapie. Wie dies zustandekommt, wird in der Wissenschaft erforscht, eine Arbeitsgruppe vom Krebsforschungszentrum Heidelberg berichtete jetzt über ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift Drug Resistance Updates. Sie konnte auch Empfehlungen für die Therapie daraus ableiten.

Die Arbeitsgruppe untersuchte anhand von Mäusen Zellstrukturen mit verschiedenen ALK-Varianten. Dabei stellte sie fest, dass eine bestimmte Variante von ALK, die sogenannte Eml4-ALK-Variante, schlechter auf die klassischen ALK-Hemmer anspricht als andere Varianten. Dies deutete die Arbeitsgruppe dahingehend, dass die Eml4-ALK-Variante bei der Entstehung von Resistenzen gegen ALK-Hemmer eine Rolle spielt. Ebenso zeigte sich, dass ein bestimmtes Enzym, die SRC-Tyrosinkinase, besonders stark gebildet wird, wenn sich Resistenzen herausbilden. Wurden hingegen ALK und SRC gleichzeitig gehemmt, erzeugte dies bei Mäusen eine besonders starke krebszerstörende Wirkung.

Nach Ansicht der Studiengruppe könnten an nicht-kleinzelligem Lungenkrebs Erkrankte mit ALK-Mutationen vermutlich davon profitieren, wenn sie gleichzeitig mit einem ALK-Hemmer und einem Wirkstoff behandelt werden, der die Tyrosinkinase SRC hemmt. Durch diese Doppelbehandlung könne vermutlich die Resistenz überwunden werden, sodass sich das Ansprechen auf die Krebstherapie und damit die Überlebensaussichten verbessern.

 

Quelle:

Diaz-Jimenez A et al. Concurrent inhibition of ALK and SRC kinases disrupts the ALK lung tumor cell proteome. Drug Resistance Updates 2024, 74:DOI: 10.1016/j.drup.2024.101081

 

(KvK)

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