Rauchen steigert Risiko für zweite Krebserkrankung

Nachricht vom 27.04.2022

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Bei aktiven Rauchern ist das Risiko höher als bei Personen, die das Rauchen aufgegeben haben. 

Zigarettenrauchen gilt als einer der bedeutendsten Lebensstil-Risikofaktoren für die Entwicklung von Krebserkrankungen, etwa von Lungenkrebs, aber auch von zahlreichen anderen Krebsarten. Wissenschaftler wiesen nun in einer systematischen Überblicksstudie nach, dass das Rauchen bei bereits an Krebs Erkrankten auch das Risiko beeinflusst, eine zweite Krebserkrankung zu erleiden. Der Bericht zu der Studie erschien in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology.

Die Forscher suchten in ihrem systematischen Review nach publizierten Studien und bezogen schlussendlich in ihre Meta-Analyse die Daten aus elf Kohortenstudien und zehn Fall-Kontrollstudien ein. Bei den Krebsarten wurden solche berücksichtigt, bei denen in der Vergangenheit ein Zusammenhang zum Rauchen nachgewiesen wurde: Lungenkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, bestimmte Kopf-Halstumoren wie Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs, Leberkrebs, Nierenkrebs, Harnblasenkrebs, Harnwegskrebs und akute myeloische Leukämie. Ein Teil der Studien hatte das Raucher-Verhalten der Patienten vor der Diagnose der ersten Krebserkrankung untersucht, bei den übrigen war es um das Rauchen nach der ersten Krebsdiagnose gegangen.

Es zeigte sich ein erhöhtes Risiko für eine zweite Krebserkrankung sowohl bei aktiven Rauchern als auch bei Patienten, die vor der ersten Krebsdiagnose geraucht hatten. Erhöht war das Risiko im Vergleich zu Patienten, die niemals geraucht hatten. Allerdings war das Risiko bei aktiven Rauchern höher als bei Personen, die das Rauchen aufgegeben hatten. Generell war das Risiko für Personen, die jemals im Leben geraucht hatten, etwa doppelt so hoch wie bei Niemalsrauchern.

In weiteren Studien müsse nun nach Ansicht der Studienautoren eingehender untersucht werden, ob und wie Personen nach einer ersten Krebsdiagnose weiterrauchen. Zudem müssten auch Krebsarten einbezogen werden, bei denen nicht bekannt ist, ob sie durch Rauchen ausgelöst werden können.

 

Quelle:

Phua ZJ et al. Cigarette smoking and risk of second primary cancer: a systematic review and meta-analysis. Cancer Epidemiology 2022, 78:102160; https://doi.org/10.1016/j.canep.2022.102160

 

(KvK)

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