Prognose bei Gebärmutterkörperkrebs im Frühstadium

Nachricht vom 21.2.2025

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Es hat einen Einfluss, wieviele Lymphgefäße bereits befallen sind.

Wenn sich Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) in die Lymphgefäße ausgebreitet hat, besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Krankheit trotz zunächst wirksamer Therapie weiter voranschreitet. Dabei spielt auch die Anzahl der beteiligten Lymphgefäße eine Rolle, wie in einem Artikel in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer berichtet wird.

Seit längerem ist der Zusammenhang zwischen dem Befall von Lymphgefäßen bei der Diagnose von Gebärmutterkörperkrebs im Frühstadium und der Prognose bekannt, Mediziner sprechen von lymphovaskulärer Rauminvasion (LVSI). In einer Studie wurde nun untersucht, ob es für den Krankheitsverlauf einen Unterschied macht, ob höchstens vier Lymphgefäße („keine erhebliche bzw. fokale LVSI“) oder mindestens fünf Lymphgefäße („erhebliche LVSI“) befallen sind. Hierfür wurden rückblickend die Daten von Patientinnen mit Gebärmutterkörperkrebs im Stadium I oder II ausgewertet, die sich einer Operation unterzogen hatten. Je nachdem, wieviele Lymphgefäße bei der Erstdiagnose bereits vom Krebs befallen waren, wurde ihre Erkrankung als keine erhebliche/fokale LVSI (1-4 beteiligte Gefäße), erhebliche LVSI (mindestens fünf beteiligte Gefäße) oder keine LVSI eingestuft.

Von den 1.796 einbezogenen Patientinnen wiesen rund sechs Prozent eine erhebliche LVSI, neuneinhalb Prozent eine nicht erhebliche/fokale LVSI und rund 84 Prozent keine LVSI auf. Die Anzahl der beteiligten Lymphgefäße war ein Prognosefaktor: Nach fünf Jahren war die Krankheit in der Gruppe mit nicht erheblicher/fokaler LVSI signifikant seltener weiter vorangeschritten als in der Gruppe mit erheblicher LVSI. Hingegen gab es zwischen den Patientinnen ohne LVSI und denen mit nicht erheblicher/fokaler LVSI keinen statistisch signifikanten Unterschied. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich für das Gesamtüberleben nach fünf Jahren.

Eine erhebliche LVSI mit dem Befall von fünf oder mehr Lymphgefäßen sei demnach ein unabhängiger prognostischer Faktor für die Überlebensaussichten bei Gebärmutterkörperkrebs im Frühstadium, so das Fazit im Studienbericht. Dies müsse bei der Diagnosestellung und Risikoabschätzung berücksichtigt werden, um die für den Einzelfall optimale Therapie auszuwählen.

 

Quelle:

Lia Z et al. The prognostic and clinical significance of substantial lymphovascular space invasion in early-stage endometrial carcinoma. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 27. Januar 2025, DOI: 10.1016/j.ejca.2025.115258

 

(KvK)

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