Potenziellen Therapieerfolg bei niedriggradigem oder anaplastischem Gliom vorhersagen
Nachricht vom 05.06.2023
Ein bestimmtes Merkmal der Hirntumoren spielt offenbar für die Erfolgsaussichten einer Chemotherapie eine Rolle.
Bei der Planung von Krebstherapien kann es hilfreich sein, die Erfolgsaussichten bestimmter Verfahren vorab einzuschätzen, um zu überlegen, welche Alternativen jeweils in Frage kommen und möglichst optimal wirken könnten. Einen solchen Vorhersagefaktor identifizierten Forscher jetzt in einer Studie für Patienten mit niedriggradigem oder anaplastischem Gliom, bei denen eine Chemotherapie geplant war. Der Bericht zur Studie wurde in der Fachzeitschrift JAMA Oncology veröffentlicht.
In die Analyse flossen die Daten aus drei Studien ein, in denen insgesamt 411 Patienten erfasst worden waren. Sie litten an einem Gliom Grad II oder III, ein Teil von ihnen erhielt eine Chemotherapie mit alkylierenden Substanzen. Die Forscher untersuchten, ob die sogenannte MGMT-Promotor-Methylierung einen Einfluss auf die Wirksamkeit dieser alkylierenden Wirkstoffe haben könnte. Und tatsächlich hatten Patienten, die eine solche Methylierung aufwiesen, eine bessere Prognose, wenn sie mit alkylierender Chemotherapie behandelt worden waren, als Patienten ohne die Methylierung. War jedoch keine alkylierende Chemotherapie in der Behandlung eingesetzt worden, spielte die MGMT-Promotor-Methylierung für die Überlebenszeiten keine Rolle.
Die MGMT-Promotor-Methylierung sei somit bei Patienten mit niedriggradigem oder anaplastischem Gliom ein geeigneter Biomarker für die Entscheidung zu einer Chemotherapie mit alkylierenden Substanzen, so die Einschätzung der Studienautoren.
Quelle:
Kinslow CJ et al. Association of MGMT Promotor Methylation With Survival in Low-grade and Anaplastic Gliomas After Alkylating Chemotherapy. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 18. Mai 2023, doi:10.1001/jamaoncol.2023.0990
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