Neuer Wirkstoff bei Polyzythämia vera
Nachricht vom 19.05.2023
Wenn die Krankheit auf die übliche Therapie nicht anspricht, kann womöglich eine neue molekulare Therapie Hoffnung bringen.
Patienten mit Polyzythämia vera können womöglich von einer Therapie mit einem sogenannten Januskinasehemmer (JAK-Hemmer) profitieren, wenn sie auf die sonst übliche Behandlung nicht ansprechen. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.
Bei der Polyzythämia vera werden vor allem Blutzellen verstärkt gebildet, aber auch weiße Blutzellen und Blutplättchen vermehren sich übermäßig, nach und nach versagt das Knochenmark bei den Patienten gänzlich. Bestimmte Enzyme wie die Januskinasen (JAK) sind bei der Krankheit besonders aktiviert. Werden die JAK durch entsprechende Wirkstoffe gehemmt, kann deshalb die Krankheit zumindest vorübergehend aufgehalten werden. Dies wurde in der vorliegenden Studie überprüft. 180 Patienten nahmen daran teil. Sie hatten auf eine sonst übliche Behandlung nicht angesprochen und erhielten nun einen JAK-Hemmer oder die beste ansonsten verfügbare Therapie.
Auf den JAK-Hemmer sprachen doppelt so viele Patienten an wie auf die übrige Therapie. Auch die Ansprechdauer war unter der JAK-Hemmung signifikant länger. Die Patienten aus der JAK-Hemmergruppe hatten weniger Symptome und erlebten weniger Ereignisse wie Blutungen oder Thrombosen.
Kurzum: Die mit einem JAK-Hemmer behandelten Patienten profitierten von dieser Therapie deutlich, so die Studienautoren in ihrer Bewertung. Zum ersten Mal konnte nach ihrer Aussage gezeigt werden, dass sich die Verbesserungen beim Ansprechen auf der molekularen Ebene auch positiv auf das ereignisfreie Überleben, das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschreitet, und das Gesamtüberleben auswirken.
Quelle:
Harrison CN et al. Ruxolitinib Versus Best Available Therapy for Polycythemia Vera Intolerant or Resistant to Hydroxycarbamide in a Randomized Trial. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 1. Mai 2023, DOI: 10.1200/JCO.22.01935
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