Neuer therapeutischer Ansatz der Hormonunterdrückung bei fortgeschrittenem Brustkrebs
Nachricht vom 9.1.2025
Ein Wirkstoff, der die Bindungsstellen für Östrogen reduziert, kann unter Umständen bessere Überlebensaussichten bringen.
Frauen mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs können unter Umständen davon profitieren, wenn sie mit einer Kombination aus einem selektiven Östrogenrezeptor-Abbauer und einem bestimmten CDK4/6-Hemmer behandelt werden. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die auf dem diesjährigen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) in den USA vorgestellt und in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine publiziert wurden.
Für die Studie wurden 874 Personen mit fortgeschrittenem hormonempfindlichem (Hormonrezeptor-positivem) HER2-negativem Brustkrebs gewonnen, deren Tumor während oder nach einer Therapie mit Aromatasehemmern weiter vorangeschritten war. Sie erhielten den selektiven Östrogenrezeptor-Abbauer, eine Standard-Antihormontherapie mit einem Einzelwirkstoff oder eine Kombination aus selektivem Östrogenrezeptor-Abbauer und einem bestimmten CDK4/6-Hemmer.
Bei den Personen mit ESR1-Mutationen zeigte sich eine bessere Überlebenszeit bei der Therapie mit dem selektiven Östrogenrezeptor-Abbauer im Vergleich zur standardmäßigen antihormonellen Therapie. In der gesamten Untersuchungsgruppe gab es einen solchen Unterschied jedoch nicht. Allerdings zeigte sich – unabhängig vom Vorliegen von ESR1-Mutationen – ein signifikant besseres Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, wenn der selektive Östrogenrezeptor-Abbauer mit dem CDK4/6-Hemmer kombiniert worden war, im Vergleich zur alleinigen Gabe des selektiven Östrogenrezeptor-Abbauers. Gleichwohl traten unter dieser Kombinationstherapie auch deutlich mehr Nebenwirkungen Grad 3 oder mehr auf als unter der Einzeltherapie mit dem selektiven Östrogenrezeptor-Abbauer und der standardmäßigen antihormonellen Therapie.
Zusammenfassung
Bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs und ESR1-Mutationen führte die Behandlung mit dem selektiven Östrogenrezeptor-Abbauer zu einem signifikant längeren Überleben, ohne dass der Tumor weiter voranschritt, als die Standardtherapie. Dies war in der Gesamtgruppe jedoch nicht der Fall. Unabhängig davon, ob eine ESR1-Mutation vorliegt oder nicht, können Patientinnen davon profitieren, wenn der selektive Östrogenrezeptor-Abbauer mit einem CDK4/6-Hemmer kombiniert wird, so die Zusammenfassung im Studienbericht.
Quelle:
Jhaveri KL et al. Imlunestrant with or without Abemaciclib in Advanced Breast Cancer. SABCS 2024; New England Journal of Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 11. Dezember 2024, DOI: 10.1056/NEJMoa2410858
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