Neuer Antikörper bei fortgeschrittenem Magenkrebs

Nachricht vom 12.05.2023

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In einer Studie zeigen sich Überlebensvorteile, allerdings müssen die Tumoren bestimmte molekulare Eigenschaften aufweisen, damit die Therapie wirken kann.

Bei nicht operablem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Magenkrebs oder Krebs am Übergang von der Speiseröhre zum Magen kann womöglich ein neues Wirkstoffprinzip Überlebensvorteile bringen. In einer Studie wurde untersucht, ob sich in bestimmten Fällen eine Erstbehandlung mit einer Chemotherapie in Kombination mit einem Antikörper gegen sogenanntes Claudin-18.2 lohnt. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium vorgestellt und in der Fachzeitschrift InFo Hämatologie + Onkologie zusammengefasst.

An der Phase-III-Studie SPOTLIGHT nahmen erwachsene Patienten mit nicht operablem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Magenkrebs oder Adenokarzinom am Übergang von der Speiseröhre zum Magen teil, die zuvor noch keine Behandlung erhalten hatten. Bei allen erwies sich der Tumor als CLDN18.2-positiv – eine Voraussetzung, um den neuen Antikörper gegen Claudin-18.2 einsetzen zu können. Die Teilnehmer erhielten die übliche Chemotherapie mit mehreren Wirkstoffen und entweder den Anti-Claudin-18.2-Antikörper oder ein Scheinmedikament (Placebo). 

Durch die neue Therapie konnten das Risiko dafür, dass die Krankheit weiter voranschritt, und das Sterberisiko um ein Viertel gesenkt werden. Sowohl die Überlebensrate ohne weiteres Voranschreiten des Tumors als auch das Gesamtüberleben waren in der Chemotherapie-Antikörpergruppe signifikant besser als in der Chemotherapie-Placebogruppe. An einem besseren Ansprechen auf die Therapie lag das nicht, die Ansprechraten waren in etwa gleich. 

Schwerwiegende Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen im vergleichbaren Maße auf. Die häufigsten Nebenwirkungen waren in der Chemotherapie-Antikörpergruppe Übelkeit, Erbrechen und verminderter Appetit.

Womöglich könne der Anti-Claudin-18.2-Antikörper künftig bei der Erstbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Magenkrebs in Kombination mit Chemotherapie eine wichtige Rolle spielen – nämlich in den Fällen, in denen sich der Tumor als CLDN18.2-positiv erweist, so das Fazit der Studienautoren.

 

Quelle:

Klein F. ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium. CLDN18.2-gerichtete Therapie verlängert Überleben bei Magenkrebs. InFo Hämatologie + Onkologie 2023; 26(3):44

 

(KvK)

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