Neue Wirkstoffkombination bei metastasiertem Darmkrebs

Nachricht vom 03.05.2022

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Bei stark vorbehandelten Patienten kann sie die Lebensqualität erhalten.

Eine Chemotherapie mit einer Kombination aus einem Fluridin und einem Thymin-Analogon kann bei bereits stark vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs gegenüber bester Supportivtherapie nicht nur die Krankheit verzögern, sondern auch die Lebensqualität erhalten. Das zeigen die Ergebnisse einer Phase IV-Studie, die in der Fachzeitschrift ESMO Open veröffentlicht wurden.

An der deutschlandweit in 44 Zentren stattfinden Phase IV-Studie beteiligten sich Patienten ab 18 Jahren, die bereits mehrere Therapien wegen einer metastasierten Darmkrebserkrankungen hinter sich hatten. Von den 194 Teilnehmern entschieden sich 185 für die Chemotherapiekombination, die übrigen neun wählten beste Supportivtherapie, bei der es vor allem darum geht, Beschwerden zu lindern. 

Aufgrund der nur geringen Zahl von Patienten, die beste Supportivtherapie erhielten, waren valide statistische Aussagen in der Studie nicht möglich. Doch konnten die Wissenschaftler feststellen, dass sich die Lebensqualität unter der Kombinationschemotherapie nicht verschlechterte, sondern erhalten blieb – obwohl auch Nebenwirkungen wie ein Rückgang der weißen Blutzellen und roten Blutkörperchen auftraten. 

Mit der Wirkstoffkombination lasse sich nicht nur das weitere Voranschreiten der Krankheit verzögern, sondern auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität erhalten, so die Studienautoren in ihrer Bewertung. Dies sei für die bereits stark vorbehandelten Patienten in dieser Situation ein wichtiges Ergebnis.

 

Quelle:

Weiss L et al. Efficacy, safety and quality-of-life data from patients with pre-treated metastatic colorectal cancer receiving trifluridine/tipiracil: results of the TALLISUR trial. ESMO Open, Onlinevorabveröffentlichung am 8. Februar 2022, https://doi.org/10.1016/j.esmoop.2022.100391

 

(kvk)

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