Neue Tyrosinkinasehemmertherapie bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
Nachricht vom 22.11.2024
Ein neuer Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation bringt in einer bestimmten Kombinationstherapie Überlebensvorteile.
Wenn nicht-kleinzelliger Lungenkrebs schon lokal fortgeschritten ist oder sich mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hat, kann es sich lohnen, einen bispezifischen Antikörper gegen EGFR und MET mit einem Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation zu kombinieren. Dadurch verbessern sich laut den Ergebnissen einer internationalen Phase 3-Studie, welche in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine publiziert wurde, die Überlebensaussichten.
Für die Studie wurden 1.074 Personen gewonnen, die an EGFR-mutiertem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs erkrankt waren und zuvor noch keine Behandlung erhalten hatten. Sie wurden mit einem bispezifischen Antikörper gegen EGFR und MET behandelt und erhielten dazu einen Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation, der bereits standardmäßig eingesetzt wird, oder einen neuen Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer, der auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann.
In der Gruppe, die den neuen Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer erhalten hatte, wurde ein signifikant längeres Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, erreicht als in der Gruppe, in welcher der Standard-Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer eingesetzt worden war. Die Raten objektiven Ansprechens waren in beiden Gruppen vergleichbar hoch, jedoch hielt das Ansprechen in der Gruppe mit dem neuen Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer deutlich länger an. Eine erste Analyse zum Gesamtüberleben deutete an, dass auch das Sterberisiko unter dem neuen Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer verringert sein könnte. Allerdings mussten unter dem neuen Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer mehr Personen als unter dem „alten“ Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer die Therapie abbrechen, weil zu starke Nebenwirkungen auftraten.
Bei EGFR-mutiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs kann eine Kombination eines bispezifischen Antikörpers gegen EGFR und MET mit einem neuen Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation, der die Blut-Hirn-Schranke überwindet, Überlebensvorteile bringen, so die Zusammenfassung der Ergebnisse im Studienbericht.
Quelle:
Cho BC et al. Amivantamab plus Lazertinib in Previously Untreated EGFR-Mutated Advanced NSCLC. New England Journal of Medicine 2024;391:1486-98
Zuletzt aufgerufen am: 09.12.2024 18:11