Neue Therapie bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Nachricht vom 29.03.2023

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In bestimmten Fällen kann eine Therapie mit einem PARP-Hemmer vorteilhaft sein.

Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs können, sofern bei ihnen eine Veränderung im BRCA1 oder 2 Gen vorliegt, von der Behandlung mit einem PARP-Hemmer profitieren. Das zeigen die Ergebnisse einer Phase III-Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.

Für die Studie wurden Patienten gewonnen, deren Prostatakarzinom sich zum Zeitpunkt der Diagnose bereits mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hatte und die noch keine systemische, im ganzen Körper wirkende Therapie deswegen erhalten hatten. Sie wurden wie üblich mit einem Hemmstoff des Enzyms CYP17A1 und einem Kortikosteroid behandelt und erhielten zusätzlich entweder einen PARP-Hemmer oder ein Scheinmedikament.

In der bildgebenden Untersuchung zeigte sich, dass die Patienten, die eine BRCA1 oder 2 Veränderung aufwiesen und den PARP-Hemmer erhalten hatten, länger lebten, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt. Generell galt dies für Patienten mit einer sogenannten homologen Rekombinationsreparatur-Genalteration. Die Homologe Rekombination ist ein Mechanismus, der dafür sorgt, dass eintretende Schäden am Erbgut, an der DNA rasch wieder repariert werden. PARP-Hemmer blockieren die Reparatur von DNA-Schäden in bestimmten Fällen und sorgen so gewissermaßen dafür, dass sich die Krebszellen nicht regenerieren können. In der Studie dauerte es bei den Patienten, die den PARP-Hemmer erhalten hatten, länger, bis wieder Symptome durch den Tumor auftraten und bis eine Chemotherapie notwendig wurde. Die Therapie mit dem PARP-Hemmer wurde von den Patienten weitgehend gut vertragen.

Damit könne die Behandlung mit einem PARP-Hemmer bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs und bestimmten genetischen Veränderungen als Ersttherapie empfohlen werden, so die Schlussfolgerung der Studienautoren.

 

Quelle:

Chi KN et al. Niraparib and Abiraterone Acetate for Metastatic Castration-Resistant Prostate Cancer. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 23. März 2023, DOI https://doi.org/10.1200/JCO.22.01649

 

(KvK)

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