Neue Immuntherapie bei Rückfall von Melanom?

Nachricht vom 23.05.2024

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Eine neue onkolytische Immuntherapie in Kombination mit einem Immuncheckpointblocker ist in bestimmten Fällen vielleicht eine Option für die Zukunft.

Wenn schwarzer Hautkrebs, maligne Melanome, auf eine Immuntherapie nicht (mehr) ansprechen, ist guter Rat teuer – die Behandlungsmöglichkeiten sind dann begrenzt. In einer Studie wurde untersucht, ob sich in einer solchen Situation eine onkolytische Immuntherapie in Kombination mit einem PD1-Blocker lohnen könnte. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer.

An der Studie beteiligten sich 71 Personen, die an einem Melanom erkrankt waren. Ihr Tumor war bereits so weit fortgeschritten, dass eine Operation nicht mehr möglich war, manchmal hatte er sich auch schon mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet. Bei einem Teil der Personen war die Krankheit innerhalb von zwölf Wochen nach der letzten Dosis einer Immuntherapie mit einem PD1-Hemmer weiter vorangeschritten. Die anderen hatten nach einer zunächst erfolgreichen Operation und unterstützenden adjuvanten Immuntherapie mit dem PD1-Blocker einen Rückfall erlitten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten nun eine onkolytische Immuntherapie in Kombination mit einem PD1-Blocker. Bei der onkolytischen Immuntherapie handelte es sich um ein genetisch verändertes Herpes-simplex-Virus vom Typ 1, das sich in den Krebszellen festsetzt und deren Absterben bewirkt.

Auf diese Behandlung sprachen am besten Patientinnen und Patienten an, die nach zunächst erfolgreicher Operation plus adjuvanter Immuncheckpoint-PD1-Blockade einen Rückfall erlitten hatten. Bei einigen von ihnen verschwand der zurückgekehrte Tumor sogar vollständig. Diejenigen hingegen, die schon nicht ausreichend auf die Erstbehandlung reagiert hatten, sprachen auch auf die neuerliche Therapie kaum oder gar nicht an. Dementsprechend wirkte sich die onkolytische Immuntherapie plus PD1-Blockade auf die Überlebenszeiten, ohne dass der Tumor weiter voranschritt, aus: Bei den Patientinnen und Patienten mit Rückfall nach zunächst erfolgreicher Erstbehandlung konnten diesbezüglich gute Ergebnisse erzielt werden, bei den anderen nicht.

Immunbedingte Nebenwirkungen waren unter der Kombinationstherapie häufig, sie konnten in den meisten Fällen gut beherrscht werden. Für Patientinnen und Patienten mit einem Rückfall nach Operation und adjuvanter Immuncheckpointblockade könne sich daraus womöglich eine neue Behandlungsoption ergeben, so das Fazit in der Studie.

 

Quelle:

Robert C et al. Open-Label, Phase II Study of Talimogene Laherparepvec Plus Pembrolizumab for the Treatment of Advanced Melanoma That Progressed on Prior Anti–PD-1 Therapy: MASTERKEY-115. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 14. Mai 2024, DOI:https://doi.org/10.1016/j.ejca.2024.114120

 

(KvK)

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