Nebenwirkungen bei Chemoimmuntherapie gegen fortgeschrittenen kleinzelligen Lungenkrebs
Nachricht vom 25.4.2025
Wenn immunbedingte Nebenwirkungen auftreten, ist es offenbar ein gutes Zeichen.
Bei kleinzelligem Lungenkrebs im fortgeschrittenen, sogenannten extensiven Stadium kann eine Kombination von Chemo- und Immuntherapie die Überlebensaussichten verbessern. Treten bei dieser Behandlung unerwünschte Ereignisse auf, die mit dem Immunsystem zusammenhängen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Therapie gut wirkt, höher. Zu diesem Schluss kommt eine Studiengruppe in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer nach der Auswertung von Studiendaten.
In der Studie wurden rückblickend die Daten von 399 Personen analysiert, die an kleinzelligem Lungenkrebs im extensiven Stadium erkrankt waren und in der Erstbehandlung eine Chemotherapie und Immuntherapie mit Checkpointblockern erhalten hatten. 80 Prozent von ihnen sprachen auf diese Behandlung an. Knapp ein Drittel der Personen erlebte im Zusammenhang mit der Therapie immunbedingte Nebenwirkungen. In den meisten Fällen betrafen diese die Haut. Die Personen, bei denen solche immunbedingten Nebenwirkungen auftraten, erreichten im Vergleich zu Personen ohne diese Nebenwirkungen ein signifikant längeres Überleben, ohne dass der Lungenkrebs weiter voranschritt, und auch ein signifikant längeres Gesamtüberleben. In beiden Fällen verdoppelte sich die Überlebenszeit. Dabei spielte es jedoch keine Rolle, ob die Nebenwirkungen besonders stark gewesen waren (Grad 3 oder höher) oder nicht (Grad 1 oder 2) und ob zum Beispiel Kortikosteroide zur Behandlung eingesetzt werden mussten.
Auch die statistische Analyse, in der verschiedene potenzielle Einflussfaktoren berücksichtigt wurden, ergab einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten immunbedingter Nebenwirkungen bei der Chemoimmuntherapie und verbesserten Überlebensaussichten. Nach Ansicht der Studiengruppe könnten diese Daten der bislang größten rückblickenden Studie zu dem Thema somit zeigen, dass immunbedingte Nebenwirkungen ein gutes Ansprechen auf die Therapie anzeigten. Auch für andere bei Krebserkrankungen zum Einsatz kommende Wirkstoffe waren in der Vergangenheit solche Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Nebenwirkungen und dem Ansprechen auf die Behandlung bereits festgestellt worden.
Quelle:
Monaca F et al. Correlation between irAEs and Survival Outcomes in Patients with ES-SCLC Treated with First-Line Chemoimmunotherapy. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 14. April 2025, DOI: 10.1016/j.ejca.2025.115435
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