Nebenwirkungen bei Chemoimmuntherapie gegen fortgeschrittenen kleinzelligen Lungenkrebs

Nachricht vom 7.5.2025

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Immunbedingte Ereignisse zeigen offenbar die Wirksamkeit der Therapie an.

Wenn kleinzelliger Lungenkrebs schon weit fortgeschritten ist, sich also im sogenannten extensiven Stadium befindet, kann eine Kombination aus Chemo- und Immuntherapie die Überlebensaussichten verbessern. Treten bei dieser Behandlung unerwünschte immunbedingte Ereignisse auf, ist das offenbar ein Anzeichen dafür, dass die Therapie gut wirkt. Diesen Schluss legen die Ergebnisse einer rückblickenden Datenanalyse nahe, die in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer veröffentlicht wurden.

Die Analyse umfasste die Daten von 399 erwachsenen Personen mit kleinzelligem Lungenkrebs, die zwischen Januar 2020 und September 2024 in insgesamt fünf europäischen Kliniken mit einer kombinierten Chemoimmuntherapie behandelt worden waren. Bei der Immuntherapie gegen kleinzelligen Lungenkrebs werden sogenannte Immuncheckpointhemmer eingesetzt, die die körpereigene Immunabwehr gegen den Krebs verstärken. Die Beobachtungszeit in den Daten betrug etwas mehr als ein Jahr.

Gut 80 Prozent der Personen hatte auf die Therapie angesprochen. Sechs Monate und länger konnte die Krankheit, die im extensiven Stadium normalerweise innerhalb kürzester Zeit weiter voranschreitet, bei der Hälfte der Personen wirksam aufgehalten werden. Die Hälfte der Personen war nach zehn Monaten noch am Leben. Rund 31 Prozent der Behandelten erlebte immunbedingte Nebenwirkungen, am häufigsten an der Haut (elf Prozent). Diese Nebenwirkungen traten teilweise erst nach mehreren Monaten auf.

Diejenigen, bei denen es zu immunbedingten Ereignissen kam, erreichten ein längeres Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, als die Personen, die keine immunbedingten Ereignisse erlebten. Und auch das Gesamtüberleben war beim Auftreten immunbedingter Ereignisse signifikant besser. Die Studiengruppe stellte jeweils eine Verdopplung der Überlebenszeiten fest, wenn immunbedingte Ereignisse vorkamen. Dabei spielte die Schwere der Nebenwirkungen offenbar keine Rolle.

Immunbedingte Ereignisse seien bei Personen mit kleinzelligem Lungenkrebs im extensiven Stadium, die eine Chemoimmuntherapie erhalten, offenbar mit einer Verbesserung der Prognose verbunden, so die Schlussfolgerung der Studiengruppe. Demnach waren es vor allem immunbedingte Nebenwirkungen an der Haut und den endokrinen, also im Hormonhaushalt eine Rolle spielenden Organen, die mit einer Verbesserung der Überlebensaussichten einhergingen.

 

Quelle:

Monaca F et al. Correlation between irAEs and Survival Outcomes in Patients with ES-SCLC Treated with First-Line Chemoimmunotherapy. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 14. April 2025, DOI: 10.1016/j.ejca.2025.115435

 

(KvK)

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