Nach der Operation bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zielgerichtet behandeln
Nachricht vom 08.05.2024
In manchen Fällen ist eine zielgerichtete adjuvante Therapie vorteilhafter als eine Chemotherapie.
Für die Behandlung bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im frühen Stadium, der sich bei der molekularen Untersuchung als ALK-positiv herausstellt, wird empfohlen, nach der Operation eine unterstützende, adjuvante platinbasierte Chemotherapie durchzuführen. Wie sich in einer Studie zeigte, lohnt es sich offenbar, anstelle der Chemotherapie einen bestimmten Tyrosinkinasehemmer einzusetzen, der die Rezeptor-Tyrosinkinasen ALK und RET hemmt. Das geht aus einem Bericht in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine hervor.
An der Studie beteiligten sich 257 Personen, die an ALK-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium IB, II oder IIIA erkrankt waren. Sie wurden operiert und erhielten anschließend eine adjuvante Therapie mit entweder platinbasierter Chemotherapie oder dem ALK/RET-Hemmer. Nach zwei Jahren waren in der Chemotherapiegruppe knapp zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Tumorstadium II oder IIIA noch am Leben und krankheitsfrei, in der ALK/RET-Hemmergruppe waren es 94%. Die statistische Analyse zeigte einen klinisch bedeutsamen Vorteil für das krankheitsfreie Überleben, wenn der ALK/RET-Hemmer als adjuvante Therapie eingesetzt worden war. Um auch die Auswirkungen der Therapie auf das Gesamtüberleben statistisch bewerten zu können, reichten die Daten noch nicht aus. Unerwartete Nebenwirkungen traten nicht auf.
Personen mit operablem ALK-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium IB, II oder IIIA können offenbar erheblich von einer adjuvanten zielgerichteten Therapie mit einem bestimmten ALK/RET-Hemmer profitieren, so das Fazit in der Studie.
Quelle:
Wu Y-L et al. Alectinib in Resected ALK-Positive Non–Small-Cell Lung Cancer. New England Journal of Medicine 2024;390(14):1265-76
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