Nach der Operation bei Harnblasenkrebs adjuvante Immuntherapie durchführen

Nachricht vom 22.10.2024

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Auch langfristig verbessern sich dadurch unter Umständen die Überlebensaussichten.

Personen mit muskelinvasivem Blasenkrebs, bei denen trotz einer radikalen Operation ein hohes Rückfallrisiko besteht, profitieren davon, wenn sie nach dem chirurgischen Eingriff eine unterstützende adjuvante Immuntherapie mit einem bestimmten PD1-Blocker erhalten. Das bestätigen die neuen Ergebnisse der CheckMate 274-Phase III-Studie, die nach rund dreijähriger Nachbeobachtungszeit in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.

709 Personen mit Blasenkrebs nahmen an der Studie teil, davon 560, bei denen der Harnblasenkrebs bereits in die Harnblasenmuskulatur eingewachsen war. Sie wurden operiert und erhielten entweder eine adjuvante Immuntherapie mit einem bestimmten Immuncheckpoint-PD1-Hemmer oder ein Scheinmedikament (Placebo). In der Gruppe mit adjuvanter Immuntherapie konnte ein signifikant längeres krankheitsfreies Überleben als in der Placebogruppe erreicht werden. Dies galt im besonderen Maße für Personen, bei denen der Harnblasentumor viel PD-L1 bildete – die Hälfte dieser Personen war, wenn sie die adjuvante Immuntherapie erhalten hatten, rund 53 Monate lang krankheitsfrei, in der Placebogruppe gelang das nur rund acht Monate lang. Aber auch Personen, deren Tumor nur wenig PD-L1 bildete profitierten von der adjuvanten Therapie. Und auch beim Gesamtüberleben führte die zusätzliche Immuntherapie im Vergleich zu Placebo zu einer Verlängerung. Darüber hinaus kam es seltener zu einem Rückfall, und es entwickelten sich seltener Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, in anderen Organen.

Die Überlebensvorteile ergaben sich auch dann, wenn sich in den Blasenkrebszellen nur wenig PD-L1 fand, welches ansonsten oft eine bessere Anbindung und Effektivität des PD1-Blockers bewirkt. Mit diesen längerfristigen Ergebnissen, so die Zusammenfassung im Studienbericht, sei die Empfehlung, den PD1-Blocker als adjuvante Therapie bei Personen mit muskelinvasivem Harnblasenkrebs mit hohem Risiko einzusetzen, bestätigt worden. Neue Hinweise auf bislang unbekannte Nebenwirkungen dieser Therapie ergaben sich nicht.

 

Quelle:

Galsky MD et al. Adjuvant Nivolumab in High-Risk Muscle-Invasive Urothelial Carcinoma: Expanded Efficacy From CheckMate 274. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 11. Oktober 2024, https://doi.org/10.1200/JCO.24.00340

 

(KvK)

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