Nach der Operation bei Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium bestrahlen

Nachricht vom 8.4.2025

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Bei Tumoren im Frühstadium mit mittlerem Risiko bringt die alleinige Strahlentherapie offenbar nicht schlechtere Behandlungsergebnisse als die Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie.

Wenn bei Gebärmutterhalskrebs, dem sogenannten Zervixkarzinom, im Frühstadium bestimmte Risikofaktoren vorliegen, die die Wahrscheinlichkeit für einen Krankheitsrückfall steigern, wird nach der Operation eine unterstützende adjuvante Therapie empfohlen. Hierbei reicht eine Strahlenbehandlung offenbar aus, wie die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift JAMA Oncology nahelegen.

In der Kohortenstudie wurden die Daten von mehr als 1.000 Patientinnen ausgewertet, die an Gebärmutterhalskrebs im Stadium IB erkrankt waren und ein mittelhohes Risiko für einen Krankheitsrückfall aufwiesen. Ein Teil der Patientinnen war deshalb nach der Operation bestrahlt worden, ein anderer Teil hatte zusätzlich zu dieser Bestrahlung eine Chemotherapie erhalten.

Wie sich herausstellte, waren Patientinnen mit größeren Tumoren häufiger mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie behandelt worden. Um die Effizienz der beiden Therapiestrategien (alleinige Strahlentherapie versus Strahlen- und Chemotherapie) sauber vergleichen zu können, wurde eine Gruppe von Patientinnen zur Analyse herangezogen, deren Tumorgröße jeweils vergleichbar war und die auch in weiteren Variablen ausgeglichen waren. Dabei zeigte sich, dass es keine Unterschiede im erreichten Fünf-Jahresgesamtüberleben zwischen den beiden Therapiegruppen gab. Auch wenn in der Analyse bestimmte Einflussfaktoren wie etwa der Befall von Lymphknoten, die Art der angewendeten Operationsmethode oder der Gewebetyp des Tumors (Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom) berücksichtigt wurden, traten keine Unterschiede im Fünf-Jahresgesamtüberleben zutage.

Damit war in dieser Kohortenstudie kein Nachteil bei alleiniger Anwendung einer adjuvanten Strahlentherapie im Vergleich zur Kombination von Strahlen- und Chemotherapie bei Patientinnen mit frühem Gebärmutterhalskrebs und mittlerem Rückfallrisiko nachweisbar, so die Zusammenfassung im Studienbericht. Die alleinige Bestrahlung reiche offenbar aus, um ein gutes Ergebnis zu erzielen und das Rückfallrisiko bei der Erkrankung zu senken. Mit der Strahlentherapie werden potenziell noch vorhandene Krebszellen zerstört, sodass sich der Tumor nicht mehr weiterentwickeln kann. Wenn auf die zusätzliche Chemotherapie verzichtet wird, müssen die Patientinnen weniger Nebenwirkungen in Kauf nehmen, wodurch sich die Lebensqualität verbessert.

 

Quelle:

Agustí N et al. Adjuvant Chemoradiotherapy vs Radiotherapy Alone for Patients With Intermediate-Risk Cervical Cancer. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 13. März 2025, doi:10.1001/jamaoncol.2025.0146

 

(KvK)

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