Mundhöhlenkrebs: Bei potenziell bösartigen Erkrankungen Screening empfohlen
Nachricht vom 22.3.2025
Wenn bestimmte Vorerkrankungen vorliegen, von denen eine hohe Neigung zur Krebsentwicklung bekannt ist, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ratsam, um Mundhöhlenkrebs rechtzeitig zu erkennen.
Bei der Entstehung von Mundhöhlenkrebs können bestimmte Risikofaktoren eine Rolle spielen. Wenn sie vorliegen, empfehlen sich regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch den Zahnarzt. Auf diese Weise können etwaige bösartige Tumoren frühzeitig erkannt und behandelt werden. In einer rückblickenden Studie wurde untersucht, wie wahrscheinlich es ist, dass sich bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren auch tatsächlich Mundhöhlenkrebs entwickelt. Die Ergebnisse der Studie erschienen in der Fachzeitschrift JAMA Otolaryngology Head Neck Surgery.
Rückblickend wurden die Daten von mehr als vier Millionen Personen ausgewertet, die in den Jahren 1973 bis 2024 in einer großen kalifornischen Datenbank erhoben worden waren. Es wurden Personen mit bestimmten Vorerkrankungen identifiziert, die als potenzielle Risikofaktoren oder Vorstufen von Mundhöhlenkrebs gelten, wie etwa Leukoplakie, Erythroplakie, Fibrosis der Mundschleimhaut und Lichen planus im Mund. Auch andere Risikofaktoren wie Tabakrauchen, Alkoholkonsum oder HIV-Infektion wurden für die Analyse berücksichtigt.
2,5 Prozent der Personen aus dieser Datenbank, die im Lebensverlauf an Mundhöhlenkrebs erkrankten, waren zuvor an einer Vorstufe von Mundhöhlenkrebs wie Leukoplakie oder Erythoplakie erkrankt gewesen. Wenn eine HIV-Infektion dazukam, war die Erkrankungsrate bei Leukoplakie noch einmal höher. Und auch das Rauchen wirkte sich negativ aus: bei Rauchern mit Erythoplakie entwickelte sich Mundhöhlenkrebs häufiger. Fibrosis der Mundschleimhaut und bei Lichen planus hingegen gingen deutlich seltener in eine bösartige Erkrankung über.
Potenziell bösartige Erkrankungen im Mund wie Leukoplakie, Erythroplakie, Fibrosis der Mundschleimhaut und Lichen planus haben eine gewisse Neigung, sich zu Mundhöhlenkrebs zu entwickeln, das bestätigte sich in der Studie. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit für die einzelnen Vorerkrankungen unterschiedlich und teilweise von weiteren Faktoren abhängig. Wenn solche Vorerkrankungen bekannt sind, seien, so der Bericht, den Betroffenen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch den Zahnarzt zu empfehlen, um einen eventuellen Übergang in ein bösartiges Stadium frühzeitig zu bemerken und behandeln zu können.
Quelle:
Villa A et al. Oncological Outcomes of Patients With Oral Potentially Malignant Disorders. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2025;151(1):65-71
Zuletzt aufgerufen am: 11.07.2025 13:37