Multiples Myelom vierfach bekämpfen

Nachricht vom 20.11.2024

Angaben zum Autor und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Wenn eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, lohnt sich in der Ersttherapie bei multiplem Myelom eine Vierfachkombination an Wirkstoffen.

Wenn die Diagnose multiples Myelom gestellt wird und sich herausstellt, dass eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, wird als Ersttherapie standardmäßig eine Dreifachtherapie mit Proteasomhemmer, Immunmodulator und Kortikosteroid durchgeführt. Es lohnt sich, dieser Kombination noch einen Anti-CD38-Antikörper hinzuzufügen, weil dies die Prognose noch verbessern kann. Das zeigen die Ergebnisse einer internationalen Phase 3-Studie, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.

An der Studie beteiligten sich 446 Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom, bei denen eine Stammzelltransplantation als Therapie ausgeschlossen war. Sie erhielten entweder die Standarddreifachtherapie oder die neue Vierfachkombination, bei der noch ein Anti-CD38-Antikörper hinzugefügt wurde.

Nach einer Beobachtungszeit von rund fünf Jahren lebten in der Gruppe, die die Vierfachtherapie erhalten hatte, noch rund 63 Prozent der Personen, ohne dass ihre Krankheit weiter vorangeschritten war. In der Dreifachtherapiegruppe war dies bei 45 Prozent der Fall. Drei Viertel der Personen in der Vierfachtherapiegruppe und knapp zwei Drittel der Personen in der Dreifachtherapiegruppe hatten mit einem vollständigen Ansprechen auf die Behandlung reagiert. Diese Unterschiede zwischen den Gruppen waren jeweils signifikant. Es traten in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar viele schwerwiegende Nebenwirkungen bzw. Nebenwirkungen, die zum Abbruch der Behandlung führten, auf.

Die Vierfachtherapie aus Proteasomhemmer, Immunmodulator, Kortikosteroid und Anti-CD38-Antikörper erwies sich somit bei Personen, für die bei neu diagnostiziertem multiplem Myelom eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, langfristig dem bisherigen Standard aus Dreifachtherapie ohne Anti-CD38-Antikörper als überlegen, so die Bewertung im Studienbericht.

 

Quelle:

Facon T et al. Isatuximab, Bortezomib, Lenalidomide, and Dexamethasone for Multiple Myeloma. New England Journal of Medicine 2024;391:1597-609

 

(KvK)

Zur Nachrichtenübersichtsseite

Zurück

Zuletzt aufgerufen am: 17.03.2025 16:32