Multikinasehemmung bei fortgeschrittenem neuroendokrinem Tumor

Nachricht vom 26.2.2025

Angaben zum Autor und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Wenn andere Therapien versagen und der Tumor weiter voranschreitet, kann ein Multikinasehemmer die Krankheit offenbar länger aufhalten.

Bei fortgeschrittenem neuroendokrinem Tumor (NET) sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Offenbar kann eine Therapie mit einem bestimmten Multikinasehemmer die Überlebensaussichten verbessern, wenn andere Therapien bereits versagt haben – unabhängig vom Ursprungsort des Tumors. Das geht aus einer Analyse in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine hervor.

Für die Studie wurden erwachsene Personen mit neuroendokrinem Tumor gewonnen, die in der Vergangenheit eine Therapie erhalten hatten, etwa eine Radionuklidtherapie, eine zielgerichtete Therapie oder beides. Jedoch war der Tumor weiter vorangeschritten. Nun wurden sie mit entweder einem bestimmten Multikinasehemmer oder einem Scheinmedikament (Placebo) behandelt. 

Bei 95 Personen betraf der Tumor die Bauchspeicheldrüse, bei 203 Personen waren andere Organe betroffen. Unter der Therapie mit dem Multikinasehemmer wurde ein signifikant längeres Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, erreicht. Dies galt unabhängig davon, ob sich der neuroendokrine Tumor in der Bauchspeicheldrüse befand oder nicht. Während auf die Behandlung mit Placebo praktisch kein objektives Ansprechen zu verzeichnen war, gelang dies mit der Therapie mit dem Multikinasehemmer sowohl bei NET der Bauchspeicheldrüse als auch bei NET anderer Organe deutlich.

Unter der Behandlung mit dem Multikinasehemmer traten mehr Nebenwirkungen Grad 3 oder stärker als unter der Gabe von Placebo auf. Dabei handelte es sich am häufigsten um Bluthochdruck, anhaltende Erschöpfung (Fatigue), Durchfall und thromboembolische Ereignisse. Besondere Überraschungen bezüglich der aufgetretenen Nebenwirkungen gab es jedoch nicht.

Gegenüber Placebo konnte die Therapie mit dem Multikinasehemmer bei zuvor bereits behandelten Personen mit fortgeschrittenem neuroendokrinem Tumor der Bauchspeicheldrüse oder anderer Organe eine Besserung erreichen, die Krankheit wurde länger aufgehalten, so die Zusammenfassung im Studienbericht. Die Nebenwirkungen, die dabei auftraten, entsprachen dem bereits bekannten Nebenwirkungsprofil des Wirkstoffs aus früheren Untersuchungen.

 

Quelle:

Chan JA et al. Phase 3 Trial of Cabozantinib to Treat Advanced Neuroendocrine Tumors. New England Journal of Medicine 2025;392:653-65

 

(KvK)

Zur Nachrichtenübersichtsseite

Zurück

Zuletzt aufgerufen am: 21.03.2025 15:42