Mit neuer Therapie bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in der Erstbehandlung
Nachricht vom 6.5.2025
Ein neuer Wirkstoff kann die Krankheit womöglich länger aufhalten.
Die Behandlung mit einem Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation kann bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom die Überlebensaussichten verbessern. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht wurden.
An der Phase 3-Studie nahmen 369 erwachsene Personen in 50 Kliniken in China teil. Sie waren an nicht-kleinzelligem Lungenkrebs mit bestimmten genetischen Veränderungen, sogenannter EGFR-Exon 19-Deletion oder Exon 21 Leu858Arg Mutation, erkrankt. Diese Veränderungen, auch Mutationen genannt, lassen aus Erfahrung die Therapie mit einem Tyrosinkinasehemmer aussichtsreich erscheinen. Die teilnehmenden Personen erhielten einen neuen Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation oder einen etwas älteren Tyrosinkinasehemmer, der sich bereits früher in solchen Fällen bewährt hat. Die Therapie wurde so lange durchgeführt, bis die Krankheit weiter voranschritt oder die Nebenwirkungen zu stark wurden. Das Ziel war es, den Tumor in seinem Wachstum so lange wie möglich aufzuhalten.
Dies gelang, wie sich den Ergebnissen im Studienbericht entnehmen lässt. Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, war in der Gruppe, die den neuen Tyrosinkinasehemmer erhalten hatte, signifikant länger als in der Kontrollgruppe. So lebte in der Gruppe mit dem neuen Tyrosinkinasehemmer die Hälfte der Personen 19 Monate und länger, ohne dass der nicht-kleinzellige Lungenkrebs weiter voranschritt – in der anderen Gruppe gelang dies nur knapp zehn Monate lang. Dementsprechend konnte die Behandlung mit dem neuen Tyrosinkinasehemmer deutlich länger fortgeführt werden, bevor sie abgebrochen werden musste, weil die Krankheit sich weiter entwickelte.
Hinsichtlich von Nebenwirkungen Grad 3 oder höher gab es zwischen den beiden Therapiegruppen keine Unterschiede. Damit, so die Interpretation im Studienbericht, könne der neue Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation als Erstbehandlung bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in Frage kommen, um die Krankheit möglichst lange aufzuhalten.
Quelle:
Shi Y et al. Rezivertinib versus gefitinib as first-line therapy for patients with EGFR-mutated locally advanced or metastatic non-small-cell lung cancer (REZOR): a multicentre, double-blind, randomised, phase 3 study. Lancet Respiratory Medicine 2025, 13(4):327-37
Zuletzt aufgerufen am: 20.05.2025 08:26