Mit HPV-Impfung gegen aktinische Keratosen?

Nachricht vom 11.4.2025

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Offenbar kann die Impfung gegen krebserregende Papillomviren die Zahl aktinischer Keratosen, einer Vorstufe von hellem Hautkrebs, reduzieren.

Personen, die an vielen aktinischen Keratosen, einer Vorstufe von Hautkrebs, erkrankt sind, können offenbar von einer Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) profitieren: Die Zahl der aktinischen Keratosen geht infolge der Impfung zurück, wie sich in einer Studie aus Dänemark zeigte, die kürzlich in der Fachzeitschrift JAMA Dermatology veröffentlicht wurde.

Aktinische Keratosen gelten als Vorstufe von hellem Hautkrebs, es können sich Plattenepithelkarzinome der Haut daraus entwickeln, weshalb eine Therapie empfohlen wird. Vor allem ältere Menschen und hellhäutige Menschen, die oft intensiv der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, erkranken häufiger daran. In der vorliegenden Studie erhielten Personen, die an vielen aktinischen Keratosen im Kopfbereich, am Körperstamm oder an Armen und Beinen litten, eine Impfung gegen HPV oder eine Scheinimpfung. Die Impfung gegen HPV richtete sich gegen neun verschiedene Stämme humaner Papillomviren, die alle im Verdacht stehen, Plattenepithelkarzinome der Haut zum Beispiel im Genital-, Anal- und Mundbereich auslösen zu können. Die beiden Impfungen (HPV- und Scheinimpfung) erfolgten jeweils dreimal, das heißt zu Beginn der Studie, nach zwei Monaten und nach sechs Monaten.

Über den Studienzeitraum von einem Jahr hinweg reduzierte sich die Anzahl der aktinischen Keratosen in der HPV-Impfgruppe stärker als in der Gruppe, die den Scheinimpfstoff erhalten hatte. Entsprechend war nach sechs und zwölf Monaten jeweils die Gesamtzahl der diagnostizierten aktinischen Keratosen in der HPV-Impfgruppe niedriger. Gleichzeitig wurden in der HPV-geimpften Gruppe weniger dicke aktinische Keratosen beobachtet. 

Hinsichtlich der Häufigkeit neuer aktinischer Keratosen in der Gruppe insgesamt und pro Person wurden im Beobachtungszeitraum keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen ermittelt. Auch bezüglich der Anzahl auftretender Haut-Plattenepithelkarzinome jeweils in der Gruppe und pro Person gab es keine Unterschiede.

In dieser randomisierten klinischen Studie wurde festgestellt, dass eine Standardimpfung gegen bestimmte Papillomaviren die Belastung mit aktinischen Keratosen bei davon stark betroffenen Personen verringern kann. Womöglich lasse sich daraus eine Maßnahme zur Vorbeugung aktinischer Keratosen und damit auch von Plattenepithelkarzinomen der Haut ableiten, so die Interpretation der Studiengruppe.

 

Quelle:

Wenande E et al. Human Papillomavirus Vaccination and Actinic Keratosis Burden. The VAXAK Randomized Clinical Trial. JAMA Dermatology, Onlinevorabveröffentlichung am 6. März 2025, doi:10.1001/jamadermatol.2025.0531

 

(KvK)

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