Mit adjuvanter Therapie bei Brustkrebs die Prognose verbessern
Nachricht vom 25.3.2025
Wenn bei HER2-positivem Brustkrebs nach der neoadjuvanten Therapie vor der Operation noch Resttumor nachweisbar ist, kann sich der Einsatz eines bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugats lohnen.
Wenn bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium nach der neoadjuvanten Therapie, die vor der Operation stattfindet, noch Resttumor nachweisbar ist, steigt das Risiko für einen späteren Rückfall der Erkrankung. Deshalb wird nach dem chirurgischen Eingriff standardmäßig noch eine unterstützende adjuvante Therapie empfohlen. Dabei kann es sich offenbar lohnen, ein bestimmtes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, bestehend aus einem Anti-HER2-Antikörper und einem Chemotherapeutikum, einzusetzen. Wie in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine berichtet wurde, kann dies langfristig die Sterberate bei der Erkrankung senken.
In einer offenen Phase 3-Studie wurden Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium gewonnen, die nach einer neoadjuvanten systemischen Therapie noch einen Resttumor in der Brust oder den Lymphknoten der Achselhöhle aufwiesen. Bei der neoadjuvanten Therapie waren eine taxanbasierte Chemotherapie und ein bestimmter Anti-HER2-Antikörper verabreicht worden. Die Teilnehmerinnen erhielten nach der Operation als adjuvante Therapie entweder erneut diesen Anti-HER2-Antikörper oder ein bestimmtes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das ebenfalls den Anti-HER2-Antikörper enthielt und dazu ein Chemotherapeutikum, einen sogenannten Mitosehemmstoff. Beide Behandlungen wurde über 14 Zyklen durchgeführt.
Nach einer Beobachtungszeit von rund acht Jahren war in der Gruppe, die das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat erhalten hatte, ein deutlich besseres Überleben ohne invasive, also im Körper ausgebreitete Erkrankung erreicht worden als in der Gruppe, die nur mit dem Anti-HER2-Antikörper behandelt worden war. Ebenso war das Sterberisiko in der Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Gruppe signifikant niedriger. Die Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat führte zu einer höheren Zahl an Nebenwirkungen Grad 3 oder mehr, die aber in der Regel gut beherrscht werden konnten.
Die adjuvante Therapie mit dem bestimmten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat könne, so das Fazit im Studienbericht, die Überlebensaussichten für Patientinnen mit HER2-positivem frühem Brustkrebs verbessern, wenn nach der neoadjuvanten Therapie noch Resttumor nachweisbar ist.
Quelle:
Geyer CE et al. Survival with Trastuzumab Emtansine in Residual HER2-Positive Breast Cancer. New England Journal of Medicine 2025;392:249-57
Zuletzt aufgerufen am: 29.04.2025 13:39