Minimal-invasive Operation bei Enddarmkrebs
Nachricht vom 15.1.2025
In einer Studie erwies sich die Operationstechnik auch bei tiefem Enddarmkrebs der offenen Operation als nicht-unterlegen.
Für die Operation bei Enddarmkrebs, dem sogenannten Rektumkarzinom, wird zunehmend die minimal-invasive („Knopfloch“) Chirurgie mittels Laparoskopie eingesetzt. Bislang war allerdings nicht geklärt, ob die Lage des Tumors innerhalb des Enddarms den Erfolg dieser Operationstechnik langfristig beeinflusst. In der Fachzeitschrift Lancet Gastroenterology & Hepatology wurden nun Daten aus einer Nicht-Unterlegenheitsstudie dazu präsentiert.
Für die randomisierte Studie, die an 22 Kliniken in China durchgeführt wurde, meldeten sich mehr als 1.000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren, bei denen ein tief gelegenes Adenokarzinom des Enddarms im noch frühen Stadium diagnostiziert worden war. Sie wurden entweder mit der herkömmlichen offenen Operationsmethode oder mittels einer Laparoskopie operiert. Im Blickpunkt der Analyse stand das krankheitsfreie Überleben innerhalb von drei Jahren. Dabei wurde geschaut, ob und bis wann innerhalb dieses Zeitraums ein Rückfall im Enddarm, Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen oder ein Sterbefall auftrat und ob sich dies in den beiden Operationsgruppen unterschied.
Tatsächlich wurden keine Unterschiede im Drei-Jahres-krankheitsfreien Überleben festgestellt, in beiden Fällen war bei ca. 80% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kein entsprechendes Krankheitsereignis mehr aufgetreten. Auch beim Drei-Jahres- und Fünf-Jahresgesamtüberleben gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Operationsgruppen. Und eine eingehendere Untersuchung bezüglich von Rückfällen unmittelbar im Enddarm bzw. an der Stelle des ursprünglichen Tumors innerhalb von drei Jahren erbrachte ebenfalls keine Unterschiede.
Damit habe sich die minimal-invasive Operation mittels Laparoskopie gegenüber der offenen Operation bei Personen mit tiefem Enddarmkrebs hinsichtlich des Drei-Jahres-krankheitsfreien Überlebens als nicht unterlegen herausgestellt, so das Fazit im Studienbericht. Dieses Ergebnis unterstütze den Einsatz der Operationstechnik in dieser Situation.
Quelle:
Jiang W et al. Laparoscopy-assisted versus open surgery for low rectal cancer (LASRE): 3-year survival outcomes of a multicentre, randomised, controlled, non-inferiority trial. Lancet Gastroenterology & Hepatology, Onlinevorabveröffentlichung am 8. November 2024, DOI: 10.1016/S2468-1253(24)00273-5
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