Malignes Melanom: Mini-Metastasen machen einen Unterschied

Nachricht vom 21.01.2023

Das Vorhandensein von Mikrosatelliten bei schwarzem Hautkrebs beeinflusst die Prognose.

Wenn ein malignes Melanom winzige Tochtergeschwülste, sogenannte Mikrosatelliten, abgesiedelt hat, ist die Prognose ungünstiger. Entsprechend sollte die Behandlung aggressiver ausfallen, um die Aussichten zu verbessern. Dies lassen die Ergebnisse einer Studie vermuten, die in der Fachzeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlicht wurden.

In der Studie wurden rückblickend die Daten von Patienten ausgewertet, die zwischen 1998 und 2019 die Diagnose malignes Melanom erhalten hatten. Von 5.216 Patienten wiesen bei der Erstdiagnose 108, also 2,1%, Mikrosatelliten auf. Diese erwiesen sich als ein unabhängiger Risikofaktor für ein schlechteres Gesamtüberleben, melanombedingtes Überleben und krankheitsfreies Überleben. Sehr deutlich zeigte sich das zum Beispiel bei Patienten mit einem Melanom im Stadium IIIB – waren Mikrosatelliten vorhanden, gingen die Fünf-Jahresüberlebensaussichten im Vergleich zu Tumoren ohne Mikrosatelliten zurück. Auch bei Patienten mit Tumoren im Stadium IIIC war das Gesamtüberleben bei Vorhandensein von Mikrosatelliten schlechter, nicht jedoch das melanombedingte Überleben – hier spielten die Mikrotumoren offenbar eine weniger ausgeprägte Rolle.

Auch wenn die Daten rückblickend erhoben worden waren, wodurch sich die Aussagekraft der Studie einschränkt, erbrachte diese Untersuchung nach Aussage der Autoren einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Mikrosatelliten und verringerten Überlebensaussichten. Dies müsse bei der Therapieplanung Berücksichtigung finden. 

 

Quelle:

Riquelme-Mc Loughlin C et al. Prognostic role of microsatellites in melanoma and implications in the American Joint Committee on Cancer classification system: A cohort study. Journal of the American Academy of Dermatology 2023, 88(2):338-47

 

(KvK)

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