Lungenkrebs bei bestehender HIV-Infektion: Ein häufiges Problem
Nachricht vom 09.11.2022
Lungenkrebs hat das Kaposi-Sarkom und Non-Hodgkin-Lymphome als häufigste Krebserkrankung unter HIV-Infizierten abgelöst.
Die häufigste Krebserkrankung unter Personen mit einer HIV-Infektion, die 60 Jahre oder älter sind, ist mittlerweile Lungenkrebs. Dies geht aus den Ergebnissen einer Studie aus den USA hervor, die in der Fachzeitschrift Lancet HIV veröffentlicht wurde.
Die Forscher werteten in der Studie die Daten aus US-amerikanischen HIV- und Krebsregistern von 2001 bis 2016 aus. Demnach sank in diesem Zeitraum die Häufigkeit von Lungenkrebs bei den jüngeren mit HIV-Infizierten, insbesondere bei den 20- bis 29-Jährigen. Sie blieb allerdings in allen Altersgruppen substanziell höher als in der Allgemeinbevölkerung. Ursächlich dafür vermuten die Forscher das Raucherverhalten von HIV-Infizierten und die Immunsuppression durch die Infektionskrankheit.
Bei den 60- bis 69-Jährigen holte Lungenkrebs das Kaposi-Sarkom und Non-Hodgkin-Lymphome in der Häufigkeit ein, die bis dato die beiden häufigsten Krebserkrankungen unter HIV-Infizierten waren. Seit 2011 ist Lungenkrebs bei dieser Personengruppe die häufigste Krebserkrankung.
Vor allem bei der medizinischen Begleitung älterer Personen mit HIV-Infektion sei darauf zu achten, dass ein deutlich erhöhtes Risiko für Lungenkrebs besteht, so die Empfehlung der Studienautoren.
Quelle:
Haas CB et al. Trends and risk of lung cancer among people living with HIV in the USA: a population-based registry. Lancet HIV 2022, 9(10):700-8
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