Lebensqualität bei neuer Therapie gegen fortgeschrittenen Eierstockkrebs nicht beeinträchtigt
Nachricht vom 14.4.2025
Die Therapie mit einem neuen Antikörper-Wirkstoff-Konjugat verbessert im Vergleich zur Chemotherapie die Überlebensaussichten und beeinträchtigt dabei nicht die Lebensqualität.
Bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs, der auf eine platinbasierte Chemotherapie nicht ausreichend anspricht, kann ein bestimmtes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das auf den Folsäurerezeptor alpha abzielt, die Überlebensaussichten verbessern und verschlechtert dabei nicht die Lebensqualität. Das erbrachten die Ergebnisse einer randomisierten Phase 3-Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden.
Für die internationale Studie wurden in weltweit 21 Ländern 453 Patientinnen ab 18 Jahren gewonnen, die an wiedergekehrtem hochgradigem serösem epithelialem Eierstockkrebs erkrankt waren. Ihr Tumor hatte sich als platinresistent erwiesen, sprach also nicht mehr genügend auf eine platinbasierte Chemotherapie an. Die Teilnehmerinnen hatten mindestens eine bis maximal drei systemische, also im ganzen Körper wirkende Therapien hinter sich. Bei allen bildete der Tumor viel FRα – eine Voraussetzung für eine gute Wirkung des zu testenden Antikörper-Wirkstoff-Konjugats. Ein Teil der Patientinnen wurde damit behandelt, die anderen erhielten eine Chemotherapie.
In den Effizienzanalysen hatte sich bereits gezeigt, dass die Ansprechraten auf die Antikörper-Wirkstoff-Konjugattherapie höher waren als auf die Chemotherapie und dass sich unter der neuen Therapie das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, und das Gesamtüberleben verbesserten. Nun wurden die Daten der Patientinnenbefragungen ausgewertet, die parallel zur Studie stattgefunden hatten. Dabei waren in standardisierter Weise Parameter zum Befinden abgefragt worden.
Die Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat brachte zahlenmäßig stärkere Verbesserungen von krebsbedingten Beschwerden im Bauchbereich als die Chemotherapie. Der Unterschied war zwar numerisch deutlich, statistisch allerdings nicht signifikant. Damit, so die Interpretation der Studiengruppe, habe sich jedoch bewiesen, dass die Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat die Lebensqualität der Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs nicht beeinträchtige. Sie schneide diesbezüglich nicht schlechter ab als die übliche Chemotherapie. Da sich das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat in puncto Überlebensaussichten als vorteilhaft erwiesen habe, könne es somit für Patientinnen mit fortgeschrittenem FRα-positivem platinresistentem Eierstockkrebs als neue Option empfohlen werden.
Quelle:
van Gorp T et al. Patient-reported outcomes from the MIRASOL trial evaluating mirvetuximab soravtansine versus chemotherapy in patients with folate receptor α-positive, platinum-resistant ovarian cancer: a randomised, open-label, phase 3 trial. Lancet Oncology 2025, 26(4):503-15
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