Lebensqualität bei fortgeschrittenem Nierenkrebs erhalten

Nachricht vom 31.03.2025

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Ein neuer Wirkstoff kann offenbar nicht nur die Überlebensaussichten, sondern auch die Lebensqualität verbessern.

Für die Therapie bei fortgeschrittenem Nierenkrebs stehen mittlerweile verschiedene systemische, also im ganzen Körper wirkende Arzneimittel zur Verfügung, die unterschiedliche Wirkmechanismen aufweisen, etwa die das Immunsystem ankurbelnden Immuncheckpointhemmer und die Tyrosinkinasehemmer, die die Blutgefäßneubildung im Tumorgewebe unterbinden. Doch auch diese Substanzen wirken nicht immer oder verlieren nach einer gewissen Zeit ihre Wirksamkeit bei einem Tumor. Dann steht mit einem Blocker des Hypoxie-induzierbaren Faktors-2α (HIF-2α-Blocker) ein neuer Wirkstoff zur Verfügung, der die Aussichten verbessern kann. Dass dieser Wirkstoff im Vergleich zum bisherigen Standard mit einem mTOR-Blocker auch die Lebensqualität steigert, wurde nun in der Fachzeitschrift Lancet Oncology berichtet.

Untersucht worden war die Wirksamkeit des HIF-2α-Blockers in einer Phase 3-Studie, an der sich Personen ab 18 Jahren mit fortgeschrittenem klarzelligem Nierenkarzinom beteiligten. Ihre Erkrankung war während oder nach einer Behandlung mit einem PD1- oder PD-L1-Immuncheckpointhemmer und einem VEGF-Tyrosinkinasehemmer weiter vorangeschritten. Die meisten Personen hatten bereits mehrere Therapien hinter sich. Nun erhielten sie entweder den neuen HIF-2α-Blocker oder einen Standard-mTOR-Blocker. Neben den Überlebensdaten wurden über Befragungen und Untersuchungen der Erkrankten auch Daten zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität erhoben.

Die Auswertung erbrachte, dass sich die Lebensqualität in der HIF-2α-Blocker-Gruppe über die Therapiewochen hinweg stabilisierte, während sie sich in der mTOR-Blockergruppe verschlechterte. Krankheitsspezifische Symptome verbesserten sich unter der Behandlung mit dem HIF-2α-Blocker. Zudem dauerte es in der HIF-2α-Blocker-Gruppe deutlich länger, bis sich körperliche Funktionen verschlechterten.

Durch die Therapie mit dem HIF-2α-Hemmer konnten in dieser Studie bei stark vorbehandelten erwachsenen Personen mit fortgeschrittenem Nierenkrebs im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie krankheitsspezifische Symptome und die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessert werden. Da sich durch den Wirkstoff auch die Überlebensaussichten verbessern lassen, könne der Einsatz des HIF-2α-Hemmers in dieser Situation, wenn andere systemische Therapien bereits versagten, empfohlen werden.

 

Quelle:

Powles T et al. Health-related quality of life with belzutifan versus everolimus for advanced renal cell carcinoma (LITESPARK-005): patient-reported outcomes from a randomised, open-label, phase 3 trial. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 17. März 2025, DOI: 10.1016/S1470-2045(25)00032-4

 

(KvK)

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